Würzburg:Umstrittener Pfarrer darf wieder in die Seelsorge

In den 1970er Jahren hatte ein Pfarrer sexuellen Kontakt zu einer Ministrantin - und wurde in den Ruhestand versetzt. Jetzt darf er wieder arbeiten.

Ein Pfarrer, der wegen eines sexuellen Kontaktes zu einer Ministrantin im April in den Ruhestand versetzt worden war, wird wieder in die Seelsorge einbezogen. Wie die Diözese Würzburg mitteilte, wird die als Strafe gedachte Ruhestandsversetzung des 64-Jährigen aufgehoben. Er erhält die seelsorgerische Leitung des Emmaushofes in Gauaschach (Landkreis Bad Kissingen), einer Wohn- und Lebensgemeinschaft für Menschen aus Randgruppen der Gesellschaft. Ziel der Wohngemeinschaft sei ein straf- und drogenfreies Leben.

2. Ökumenischer Kirchentag München

Die Strafe foglte prompt: Als ein Dieb versuchte, den Opferstock der St.-Benno-Kriche zu stehlen, fiel ihm die Figur des heiligen Antonius auf den Kopf.

(Foto: dpa)

Die neue Aufgabe sei dem Geistlichen "nach sorgfältiger und umfassender Prüfung" übertragen worden. "Im konkreten Fall kann ein Priester wieder in begrenztem Umfang in der Seelsorge eingesetzt werden", sagte Bistumssprecher Bernhard Schweßinger. Der Priester habe Einsicht und Reue gezeigt, er haben sich zudem nach seiner Versetzung in den Ruhestand einer intensiven "psychologischen sowie spirituellen Begleitung" unterzogen.

Der Mann hatte nach Angaben des Sprechers auf entsprechende Vorwürfe gestanden, 1978 sexuelle Kontakte zu einer Ministrantin gehabt zu haben und sich daraufhin selbst angezeigt. Er habe sich im Rahmen der Aufarbeitung auch mit dem Opfer und einem Psychologen getroffen.

Zwar soll er in der Region auch als Gottesdienstaushilfe fungieren. Eine eigene Gemeinde werde der Pfarrer aufgrund des Vergehens aber nicht mehr übernehmen dürfen, hieß es aus der Diözese weiter.

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