Würzburg:Schüsse auf der A3

Auf der Autobahn 3 ist eine Frau von rätselhaften Schüssen verletzt worden. Die Polizei untersucht, ob es sich um einen Serientäter handelt. Inzwischen konnten Strecken ausgemacht werden, an denen besonders oft geschossen wurde.

Nach den rätselhaften Schüssen auf eine Autofahrerin auf der Autobahn 3 bei Würzburg prüft die Polizei einen Zusammenhang mit ähnlichen Vorfällen. Seit Juli 2008 seien bundesweit 248 Fälle registriert worden, bei denen Unbekannte auf Fahrzeuge geschossen haben, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) aus Wiesbaden.

Würzburg: Schüsse auf der A3: Die Polizei hat die Autobahn gesperrt, um Spuren zu sichern.

Schüsse auf der A3: Die Polizei hat die Autobahn gesperrt, um Spuren zu sichern.

(Foto: Foto: dpa)

Anders als bisher sei nun erstmals ein Mensch verletzt worden, erklärte ein Polizeisprecher. Noch ist aber nicht klar, ob der Fall der 40-Jährigen wirklich zu der Anschlagsserie gehört.

Die Frau aus dem sächsischen Bautzen, deren Alter von der Polizei von 50 auf 40 Jahre korrigiert wurde, hatte am Dienstagabend nach dem Schuss in den Hals einen Unfall verursacht. Sie kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Unklar war zunächst, ob der Schütze an der A3 in einem Gebüsch gesessen oder aus einem fahrenden Wagen geschossen hat.

Der Polizeisprecher bezweifelte, dass das Opfer gezielt attackiert worden ist. Dafür sei es viel zu dunkel gewesen.

Am Tatort versuchten die Ermittler zu klären, woher die Kugel kam. Das Opfer konnte dazu nichts sagen. "Die Frau hat den Schuss gar nicht wahrgenommen", sagte der Sprecher. Erst im Krankenhaus hatten Ärzte ein kleines Metallstück im Hals der 40-Jährigen entdeckt - das Fragment eines Projektils. Ob es von einer Pistole, einem Revolver oder einem Gewehr stammt, konnte bisher nicht geklärt werden.

Eine Sonderkommission ermittelt

Die Autobahn wurde für die Ermittlungsarbeit zwei Tage nach der Tat nahe der Rastanlage Würzburg-Süd gut zwei Stunden in Richtung Frankfurt/Main gesperrt. Fünf Beamte durchkämmten die Gegend, unter anderem mit einem Metalldetektor. Die Funde sollen nun ausgewertet werden. Auch das Auto der Frau wird kriminaltechnisch untersucht. Eine 20-köpfige Sonderkommission der Kripo ermittelt in dem Fall.

Bereits am Mittwoch hatten sich drei Männer gemeldet, deren Fahrzeuge wahrscheinlich ebenfalls von Kugeln getroffen worden waren. Ein Lasterfahrer hatte ein etwa sieben Millimeter großes Loch in der Verkleidung seines Aufliegers entdeckt. Zwei Fahrer von Autotransportern teilten mit, dass ein von ihnen transportiertes Auto ein Einschussloch habe. Alle drei Männer waren auf der A3 bei Würzburg unterwegs gewesen.

Auch in anderen europäischen Ländern wird immer wieder auf Fahrzeuge geschossen, vor allem auf Autotransporter. Das BKA koordiniert seit Anfang August die nationale und internationale Suche nach dem oder den Schützen. Das Problem: Weil die Einschusslöcher meist erst beim Abladen der Wagen gefunden wurden, lässt sich kaum ermitteln, wo die Schüsse abgefeuert wurden.

Inzwischen konnten aber Strecken ausgemacht werden, an denen besonders oft geschossen wurde: Darunter seien die Autobahnen 3, 4, 5, 8 und 61.

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