Süddeutsche Zeitung

Würzburg:Messerstecher soll dauerhaft in die Psychiatrie

Nach dem Attentat mit drei Toten und neun Verletzten im Sommer in Würzburg liegt nun die Antragsschrift für ein Gerichtsverfahren vor.

Die Generalstaatsanwaltschaft München will den Messerstecher von Würzburg dauerhaft in einer Psychiatrie unterbringen lassen. Die Antragsschrift auf ein entsprechendes Sicherungsverfahren sei beim Landgericht Würzburg eingereicht worden, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Auch der Verteidiger des Täters sagte, er habe die Antragsschrift erhalten. Seinen Worten nach handelt es sich um eine Einzeltat eines Schwerkranken und nicht um Terrorismus.

Nach früheren Angaben der Anklagebehörde waren zwei unabhängig voneinander agierende Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass der vermutlich 32 Jahre alte Somalier bei der Messerattacke im vergangenen Juni schuldunfähig war.

Erwiesen ist, dass der Migrant in der Stadt auf ihm offensichtlich unbekannte Menschen eingestochen hat. Drei Frauen starben, fünf Menschen wurden lebensgefährlich verletzt. Zudem gab es vier Leichtverletzte. Der Beschuldigte ist seit Monaten in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Beim Sicherungsverfahren geht es darum, dass der Beschuldigte auch weiterhin in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht bleibt. Auch wenn es keine Anklage wie in einem normalen Strafverfahren gibt, wird solch ein Fall vor Gericht verhandelt. Was genau den Somalier zu dem Angriff trieb, ist weiter unklar. Nun muss das Landgericht über die Eröffnung eines Sicherungsverfahrens entscheiden.

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