Würzburg:Baby zu Tode misshandelt

Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Babys in Unterfranken ist der Angeklagte zu elf Jahren Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt worden. Das Urteil wurde am Montagnachmittag vor dem Landgericht Würzburg gesprochen. Der Vorsitzende Richter sagte, dass der acht Monate alte Säugling "gewaltsam durch die Hand des Angeklagten einen wahrlich schrecklichen Tod" gestorben sei. Das Gericht ist der Auffassung, dass der heute 24-jährige Mann den Sohn seiner damaligen Freundin aus dem Raum Gemünden am Main kurz vor Weihnachten 2019 misshandelt und erstickt hat. Der Angeklagte hatte dies stets bestritten. Das Gericht sprach von einem Strafprozess, der "an Tragik und Trauer kaum zu steigern" sei. Das Jugendamt treffe keine Mitschuld, urteilte der Vorsitzende Richter, vielmehr hätte das mitwissende Umfeld früher reagieren müssen. Er hob nachdrücklich hervor: "Misshandlungen zu melden, ist eine Bürgerpflicht."

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