In finanzielle Schwierigkeiten ist die Maro Genossenschaft eigenen Angaben nach geraten, weil die Finanzierungszusage für ein Projekt im Landkreis Ebersberg platzte. Insgesamt hat die Maro Genossenschaft für selbstbestimmtes Wohnen und nachbarschaftliche Hilfe zwölf Projekte für Mehrgenerationen-Wohnen und sechs für Demenz-Wohngemeinschaften im Münchner Umland fertiggestellt. Weitere Vorhaben sind im Bau. Vom aktuell laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sind nach Unternehmensangaben 2100 Genossenschaftsmitglieder und 300 Haushalte betroffen.
Erst in diesem Mai hat die Maro einen teils dramatisch dringenden Appell an den bayerischen Landtag, das Wirtschaftsministerium im Freistaat sowie regionale Landtagsabgeordnete formuliert und um Unterstützung gebeten. "Bei einem Scheitern der Sanierung drohten nicht nur den Mitgliedern der Genossenschaft der Totalverlust ihres Eigenkapitals, sondern auch die beteiligten Handwerker würden auf Rechnungen in Millionenhöhe sitzen bleiben", heißt es darin. Zudem drohten Fördergelder der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) auszufallen. Die Bewohner in den Demenz-Gemeinschaften müssten fürchten nicht mehr unterstützt werden zu können. "Wir benötigen die Hilfe des Freistaats", so der Maro-Vorstand.

Dafür setzt sich zwischenzeitlich etwa die im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen organisierte SPD ein. Die Staatsregierung müsse sofort die Maro, die betroffenen Kommunen und mögliche private Unterstützer an einen Tisch holen, um Wege aus der Insolvenz auszuloten, so der Vorsitzende und frühere Bundestagsabgeordnete Klaus Barthel. Seinen Angaben nach habe der Landtagsabgeordnete und SPD-Fraktionschef Florian von Brunn eine parlamentarische Anfrage zum Wissensstand und Handlungsmöglichkeiten der Staatsregierung gestellt. Aus Sicht der Kreis-SPD sei es sinnvoller und für den Steuerzahler günstiger, solche Projekte inklusive den kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau zu fördern als milliardenschwere klassische Wohnungsbauförderung zu betreiben. Laut SPD würden damit nur Wohnungsbaukonzerne subventioniert und Mieten nach oben getrieben. Zudem wirke die Befristung im sozialen Wohnungsbau nur relativ kurzfristig.

Ebenso fordert Florian Streibl, die Maro zu retten. Dafür richtet sich der Fraktionschef der Freien Wähler im Landtag, die mit der CSU die Regierungskoalition bilden, öffentlich an den CSU-Finanzminister Albert Füracker sowie dessen Parteikollegen und Bauminister Christian Bernreiter.