Wohnen - München:Viele Läden und Geschäfte können Miete nicht mehr zahlen

Bayern
Ein Schild mit der Aufschrift "Geschlossen" hängt in einem Geschäft. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Bayerns Vermieter spüren verstärkte Auswirkungen der Corona-Krise: Von den fast 500 Mitgliedsunternehmen der bayerischen Wohnungswirtschaft (VdW) berichtet mittlerweile mehr als die Hälfte (55 Prozent), dass manche Mieter die Aussetzung ihrer Zahlungen beantragt haben. Nicht mehr zahlen können oder wollen aber weniger die Wohnungsmieter als vielmehr Ladenbesitzer, Gastronomen und Büromieter: Bei über 60 Prozent der Wohnungsunternehmen haben Gewerbemieter bereits um Stundung gebeten. Das berichtete der Verband am Freitag. Im VdW sind hauptsächlich Wohnungsgenossenschaften und kommunale Vermieter Mitglied.

Absolute Zahlen hat der Verband nicht abfragen lassen, klar ist jedoch, dass der Trend nach oben geht. Im Sommer hatten erst 38 Prozent der VdW-Unternehmen gemeldet, dass Mieter Zahlungen stunden wollten. Die finanziellen Folgen halten sich noch in Grenzen, da die Unternehmen bislang bei den Wohnungsmietern jeweils nur Einzelfälle melden. Allerdings fürchtet eine beträchtliche Zahl der insgesamt befragten 491 Vermieter bei den Gewerbemietern ausbleibende Zahlungen in den nächsten Monaten: 27 Prozent sehen laut Umfrage ein hohes oder sogar sehr hohes Risiko weiterer Ausfälle. Gekündigt wurde laut VdW bislang keinem Mieter.

Auffällig: die Pandemie drückt in manchen Mietshäusern offensichtlich mehr auf die Stimmung der Bewohner als in anderen: 17 Prozent der Unternehmen geben an, dass sich das Miteinander in den Wohnanlagen verbessert hat, fast ein Viertel (24 Prozent) meldete dagegen stark oder sogar sehr stark verschlechterte Stimmung in ihren Häusern. "Durch Homeoffice und den allgemeinen Lockdown sind die Menschen viel häufiger zuhause", sagte Verbandsdirektor Hans Maier. "Das Potenzial für Auseinandersetzungen, etwa über Lärm aus der Nachbarwohnung, steigt."

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