Uni-Atlas Bayern:Wohnen in Würzburg: Es lebt sich vergleichsweise günstig

Doch auch in Würzburg steigen die Preise. Besonders in der Altstadt ist der Wohnraum knapp. Eine Alternative bietet Baden-Württemberg.

Von Ferdinand Otto

Würzburg ist eine beliebte Stadt, Unternehmen und Studenten schätzen das Klima am Main. Fast jeder vierte Würzburger ist ein Student. Das sorgt für studentisches Flair in Bars und Cafés - und für große Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen. Die werden auch in Würzburg immer seltener. Im Vergleich mit Großstädten im Freistaat lebt es sich hier aber immer noch verhältnismäßig günstig

Auch wenn es dazu keine amtlichen Zahlen gibt - denn einen Mietspiegel, der die ortsübliche Vergleichsmiete angibt, erstellt die Stadt nicht. Sie verweist stattdessen auf eine Studie des Marktforschungsinstituts IVD. Demnach lag 2014 die durchschnittliche Kaltmiete bei guter Lage in einem Altbau bei 7,90 Euro pro Quadratmeter, in einem Neubau bei 9,10 Euro. Das Internet-Portal Wohnungsbörse.net hat seine Angebote aus Würzburg ausgewertet und ist zu folgenden Zahlen gekommen: Würzburger zahlen im Schnitt 13,39 Euro pro Quadratmeter Warmmiete.

Am billigsten wohnt es sich im Stadtteil Heuchelhof für rund zehn Euro, in der Innenstadt, im Viertel Sanderau, sind die Mieten mit mehr als 17 Euro pro Quadratmeter am höchsten. Die Preise für WG-Zimmer liegen auf den meisten Wohnungsportalen zwischen 250 und 400 Euro.

Besonders zum Semesteranfang, warnt die Uni, kann es eng werden auf dem Wohnungsmarkt. Auf ihrer Internetseite rät sie daher den Erstsemestern, sich auch im Umland auf Wohnungssuche zu begeben, in den Nachbarstädten wie Veitshöchheim, Zell, Höchberg. Und selbst ein Umzug über die Grenze des Freistaats hinaus, in den Main-Tauber-Kreis nach Baden-Württemberg, kann sich lohnen. Denn: Der Kreis lockt gezielt Würzburger Studenten und zahlt den Pendlern die Hälfte des Semestertickets.

Das Studentenwerk betreibt in Würzburg elf Wohnheime mit mehr als 2500 Wohneinheiten insgesamt. Die Preise sind studentenfreundlich, je nach Zimmer zwischen 200 und 300 Euro, bei Wartezeiten zwischen einem und zwei Semestern. Ein Grund für die recht hohen Mieten ist auch: 53 Prozent der Würzburger leben nach Schätzungen der Stadt allein. Außerdem wird laut dem IVD seit den Neunzigerjahren nur noch sehr "punktuell" gebaut - besonders seit der Finanzkrise reißen sich Anleger aber um das Beton-Gold als Investment. Die Folge sind steigende Mieten.

Die Stadt Würzburg versucht dagegenzuhalten: mit sozialem Wohnungsbau. Der kommt längst nicht mehr nur Hartz-IV-Empfängern zugute. Viele Wohnberechtigungsscheine gehen an Arbeiter. Der Stadtbau gehören in Würzburg rund 50 000 Wohnungen. Zwei Drittel davon vermietet sie nach eigenen Angaben für weniger als sechs Euro pro Quadratmeter.

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