Süddeutsche Zeitung

Wetter:Unterrichtsausfall nach starken Schneefällen

  • Nach den starken Schneefällen müssen viele Schüler am heutigen Montag nicht in die Schule.
  • Die Bahn kämpfte auf einigen Strecken mit dem Winter. Es kam zu Zugausfällen und zahlreichen Verspätungen.
  • Der Lawinenwarndienst meldete für die gesamten bayerischen Alpen mit der Stufe drei von fünf erhebliche Gefahr.

Nach einer kurzen Schneepause ist der Winter nach Bayern zurückgekehrt. In zahlreichen Landkreisen fällt am heutigen Montag darum wetterbedingt der Unterricht aus. Dazu gehören Schulen in den Landkreisen Kelheim, Dingolfing-Landau, Neustadt an der Waldnaab, Landshut, Regensburg, Cham sowie die Städte Landshut, Regensburg und Weiden in der Oberpfalz. Dies teilte das bayerische Kultusministerium mit.

Am Münchner Flughafen Franz Josef Strauß wirbelte das Wetter den Flugplan durcheinander. Von rund 1000 geplanten Starts und Landungen wurden 240 gestrichen. Rund 170 Verbindungen waren mehr als eine halbe Stunde verspätet.

Am Sonntag hatte es vielerorts den ganzen Tag geschneit. Besonders im Süden ist die noch vorhandene Schneedecke erheblich angewachsen: Vor allem an den Alpen gab es örtlich bis zu 30 Zentimeter Neuschnee, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aber auch in Nordbayern schneite es: Im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz verzeichnete der DWD teilweise bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. Sowohl auf den Straßen wie auch auf der Schiene kam es zu Beeinträchtigungen. Witterungsbedingte schwere Unfälle blieben jedoch aus. Überwiegend kam es wegen der Glätte zu Blechschäden.

Auf der A 8 ging es am Sonntag für Wintersportler und Ausflügler in Richtung Süden langsam, aber ohne große Staus voran. "Jetzt ist geräumt und gesalzen - alle Spuren sind frei", sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Zuvor waren am Bernauer Berg Lastwagen hängen geblieben und hatten für Probleme gesorgt. Am frühen Nachmittag breiteten sich die Schneewolken in Richtung Norden aus. Auch von dort wurden schneeglatte Autobahnen und überfrierende Nässe gemeldet. Für die Staatsstraße am Arberseehaus wurde Schneekettenpflicht erlassen.

Auch die Bahn kämpfte auf einigen Strecken mit dem Winter. Weil zu viel Schnee auf den Gleisen lag, standen die Züge am Vormittag rund um Traunstein still. Zwischen Oberammergau und Murnau war seit dem Mittag die Strecke gesperrt. Grund: eine wegen einer technischen Störung liegen gebliebene Regionalbahn. Kalt erwischte es die Bayerische Oberlandbahn: Bei Schnee und Eis war zeitweise kein Betrieb mehr Richtung Süden möglich - und damit in die beliebten Skigebiete am Brauneck oder am Sudelfeld. Auf der Homepage des Betreibers Transdev hieß es: "Aufgrund der starken Schneefälle kommt es derzeit im Netz der BOB zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen." Auch am Montag sind die Strecken nach Tegernsee, Lenggries und Bayrischzell noch betroffen. Wegen eines Weichenbruches fahren keine Züge zwischen Schliersee und Bayrischzell. In Bad Tölz gab es eine Weichenstörung.

Zwischen Landshut und Plattling kam es wegen "witterungsbedingter Störungen an Weichen", so der DB-Streckenagent, zu größeren Verspätungen. Wegen eines umgestürzten Baumes im Gleis musste die Strecke zwischen Landshut und Neufahrn (Niederbayern) gesperrt werden. Im Allgäu ging auf der Strecke zwischen Immenstadt und Oberstdorf zeitweise nichts mehr: Ein Auto war bei Fischen im Gleisbereich hängen geblieben. Die Züge auf der Strecke München - Lindau wurden in den Bahnhöfen zurückgehalten.

Mit dem Schneefall stieg auch das Lawinenrisiko wieder an. Der Lawinenwarndienst meldete für die gesamten bayerischen Alpen mit der Stufe drei von fünf erhebliche Gefahr. Abseits der Pisten können schon einzelne Skifahrer ein Schneebrett auslösen. Im Alpenraum sind zusätzlich in felsdurchsetzten Hanglagen vereinzelt große Lawinen aus lockerem Schnee sowie Schneebrettlawinen zu erwarten.

Bei einem Lawinenabgang am Tegelberg bei Schwangau (Landkreis Ostallgäu) sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Die Lawine habe am Sonntag eine 56-Jährige aus Kempten und ihren 52 Jahre alten Ehemann erfasst, wie die Polizei mitteilte. Die beiden konnten sich selbst befreien. Sie waren auf einem von Skitourengehern genutzten Weg unterwegs, der von der Lawine auf einer Breite von 30 Metern verschüttet wurde. Weitere Menschen wurden von der Lawine laut Polizei nicht erfasst. Die Bergwacht sucht das Gebiet zur Sicherheit erneut ab. Das angrenzende Skigebiet war von der Lawine nicht betroffen. Was die Lawine auslöste, war noch unklar. Am Montag soll aber vorerst Schluss sein mit Schnee: Die Aussichten für die nächste Woche dürften vor allem Wintersportler freuen. "Nachts rechnen wir mit leichtem Frost, tagsüber scheint ab Montag die Sonne", sagte der DWD-Sprecher. Bei Temperaturen von minus einem bis plus fünf Grad werde der Himmel - von Frühnebel abgesehen - im Freistaat weitgehend wolkenlos.

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SZ vom 04.02.2019/ rsy, dpa/bica
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