Energieversorgung:Grüner Strom aus dem Wald

Energieversorgung: Bisher stehen im bayerischen Staatswald insgesamt 101 Windräder. Im Landkreis Altötting sollen nun bis zu 40 auf einmal hinzukommen.

Bisher stehen im bayerischen Staatswald insgesamt 101 Windräder. Im Landkreis Altötting sollen nun bis zu 40 auf einmal hinzukommen.

(Foto: Catherina Hess)

Die Staatsforsten suchen Projektentwickler für einen Windpark, der die energiehungrige Industrie im bayerischen Chemiedreieck etwas unabhängiger und klimafreundlicher machen soll.

Die bayerischen Staatsforsten haben mit der Suche nach Projektentwicklern für Bayerns auf absehbare Zeit größten Windpark im Wald zwischen Altötting und Burghausen begonnen. Die Unternehmen sollen im Öttinger und Burghauser Forst 30 bis 40 Windräder planen und bauen, um vor allem die umliegenden, besonders energiehungrigen Fabriken des bayerischen Chemiedreiecks mit grünem Strom zu versorgen. Den betroffenen Gemeinden und deren Bürgern müssen die Projektentwickler die Möglichkeit geben, sich etwa über Genossenschaftsmodelle wirtschaftlich an geplanten Windpark zu beteiligen.

Die beiden Flächen, für die sich interessierte Unternehmen seit Mittwoch getrennt bewerben können, liegen auf den Gebieten von sieben verschiedenen Kommunen, deren Räte sich bereits grundsätzlich für das Vorhaben ausgesprochen haben. Die Räte in zwei weiteren kleineren Gemeinden haben bisher abwartend bis kritisch reagiert, der Staatswald auf ihren Gebieten ist deswegen nicht Teil der aktuellen Pläne.

Insgesamt umfasst die Ausschreibung der Staatsforsten eine Fläche von fast 1200 Hektar und damit ein knappes Viertel der gesamten Waldfläche im Öttinger und Burghauser Forst. Wasserschutzgebiete, Naturschutzflächen und Waldstreifen entlang der Alz und von größeren Straßen sind bereits ausgenommen, zu Wohnhäusern muss ein Abstand von mindestens 1000 Metern gewahrt bleiben.

Bis Anfang Juni wollen die Staatsforsten die Projektentwickler ausgewählt und Verträge mit ihnen geschlossen haben. Erst dann können genauere Untersuchungen der in Frage kommenden Flächen und langfristige Windmessungen beginnen. Gegen das vom Interessenverband der Industrie im Chemiedreieck schon länger vorangetriebene und im Dezember von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als "das größte Onshore-Windprojekt in Deutschland" ausgerufene Vorhaben gibt es wütenden Widerstand einer allerdings vergleichsweise kleinen Gruppe von Kritikern.

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