Westerheim:88-Jähriger erschießt Sohn

Handy in der Brusttasche rettet anderem Verwandten das Leben

Bei einer Familientragödie im Allgäu ist ein 65 Jahre alter Mann erschossen worden, ein Verwandter überlebte mit viel Glück - sein Handy hielt die Kugel ab. Der Täter ist nach den bisherigen Ermittlungen der greise Vater des Getöteten. Das Motiv des 88-Jährigen sei aber noch völlig unklar, berichtete die Kriminalpolizei am Mittwoch.

Der alte Mann war am späten Dienstagnachmittag in seinem Wohnhaus in Westerheim (Landkreis Unterallgäu), wo er zusammen mit seinem Sohn lebte, zunächst auf einen 42-Jährigen losgegangen. Der Mann ist ein entfernter Verwandter des Seniors und hatte in der Garage Reifen und andere Gegenstände in sein Auto geladen, als der Rentner auf ihn feuerte.

"Ein Schuss wurde von seinem Smartphone abgefangen, das er in seiner Brusttasche trug", berichtete Polizeisprecher Christian Eckel. Ein weiteres Geschoss prallte an dem Schlüsselbund ab, den der Mann in der Hosentasche hatte. Der 42-Jährige wehrte sich mit herumliegenden Gegenständen gegen den Angreifer, der dadurch ebenfalls verletzt wurde. Der Sohn des 88-Jährigen kam kurze Zeit später hinzu. Der 65-Jährige wurde von mindestens einem Schuss getroffen und starb später im Krankenhaus. Wie es genau zu dem tödlichen Schuss kam, war zunächst noch ungeklärt.

Der 88-Jährige flüchtete nach der Tat in der Garage. Die Polizei fahndete mit einem Hubschrauber nach dem Mann und konnte ihn nach etwa eineinhalb Stunden an einem Bach in der Nähe festnehmen. Er hatte eine Pistole und einen Revolver dabei. Ob der Mann die Waffen legal besaß, war zunächst unbekannt. Auch das Motiv des Schützen war am Mittwoch noch unklar.

© SZ vom 18.02.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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