Weltweite US-Reisewarnung:Besser nicht nach Garmisch

Schnee, Berge und Beschaulichkeit - das verbindet man normalerweise mit Garmisch-Partenkirchen. Doch nun haben US-Behörden vor Reisen in den Ort gewarnt - und damit für Irritationen gesorgt.

Nach einer Schlägerei vor einer Diskothek hat das US-Generalkonsulat in München Amerikaner vor einem Besuch von Garmisch-Partenkirchen gewarnt - und damit Irritationen bei deutschen Behörden hervorgerufen.

Weltweite US-Reisewarnung: Schnee, Berge, Beschaulichkeit - das verbindet man üblicherweise mit Garmisch-Partenkirchen. Die US-Reisewarnung scheint da gar nicht so recht dazu zu passen.

Schnee, Berge, Beschaulichkeit - das verbindet man üblicherweise mit Garmisch-Partenkirchen. Die US-Reisewarnung scheint da gar nicht so recht dazu zu passen.

(Foto: Foto: dpa)

US-Bürger sollten am Wochenende des 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, öffentliche Plätze, Restaurants, Bars und Diskotheken meiden, heißt es in der am 2. Juli unter anderem im Internet verbreiteten Reisewarnung.

Die Behörde begründet dies damit, dass eine "deutsche Gruppe" nach einem Zwischenfall vor einem örtlichen Nachtclub Vergeltung an Amerikanern üben könnte. US-Bürger werden aufgerufen, an diesem Wochenende äußert wachsam zu sein.

Bei dem Zwischenfall Ende Juni waren nach Informationen von Focus online und dem Münchner Merkur ein Zivilangestellter der US-Army und ein Deutscher türkischer Herkunft aneinandergeraten. Einer der deutsch-türkischen Beteiligten soll dem Amerikaner damit gedroht haben, in den nächsten Tagen mit mehreren Freunden zurückzukommen und Rache zu üben, wie der Münchner Merkur schrieb.

Eine Sprecherin des US-Konsulats bestätigte den Medienberichten zufolge, dass der "American Citizen Service" (ACS) die Warnung per E-Mail an US-Bürger in Deutschland herausgegeben habe. Man habe die Verpflichtung, amerikanische Staatsbürger im Vorfeld ausdrücklich auf eine Gefährdung hinzuweisen, wird sie zitiert. Der ACS ist ein Informationsdienst für im Ausland lebende Amerikaner.

Am Montag wolle man die Warnung aber wieder aufheben, gab die Konsulatssprecherin inzwischen bekannt: "Wir werden das höchstwahrscheinlich morgen wieder von unserer Website nehmen", sagte sie am Sonntag in München.

Die deutschen Sicherheitsbeamten beurteilen den Vorfall weit weniger dramatisch: Ein Beamter sprach nach Angaben des Münchner Merkurs von einer alltäglichen Wirtshaus-Schlägerei, die von den US-Behörden völlig falsch interpretiert worden sei. Deutsche Sicherheitsbehörden betonten demnach, es handele sich um einen regional begrenzten Vorfall.

Die Reisewarnung stehe in keinem Zusammenhang mit der diese Woche von der Bundesregierung bestätigten Warnung, dass islamistische Extremisten im Vorfeld der Bundestagswahl Terroranschläge in Deutschland verüben könnten.

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