Welle der Entrüstung:BR-Literatursendungen stehen auf der Kippe

Der Bayerische Rundfunk (BR) beabsichtigt die Einstellung von "Lesezeichen" und "Lido", so heißen die letzten Literatursendungen des Bayerischen Fernsehens. Das Ressort Literatur wäre damit vollständig abgeschafft. Der öffentlich-rechtliche Sender, der diesen Schritt mit Sparzwängen begründet, hat damit massive Proteste provoziert. "Diese Maßnahme steht im Widerspruch zum Bildungs- und Kulturauftrag des von Gebührengeldern finanzierten Bayerischen Rundfunks", sagt Thomas Kraft, Vorsitzender des Verbands Deutscher Schriftsteller in Bayern (VS-Bayern). Mit Unterstützung des VS-Bayern und des P.E.N.-Zentrums Deutschland wurde eine Online-Petition gestartet, um gegen die Pläne des BR zu protestieren. Ausgehend von Bayern rolle eine Welle der Entrüstung und Solidarität durch Deutschland, sagt Kraft. Innerhalb von drei Tagen kamen bereits mehr als 4000 Unterschriften zusammen. Zu den Unterzeichnern zählen Autoren wie Doris Dörrie, Michael Krüger, Gert Heidenreich, Frank Schätzing, Ulrich Beck, Sten Nadolny und Uwe Timm, Verleger wie Jo Lendle und Antje Kunstmann, Künstler wie Iris Berben und Konstantin Wecker und Publizisten wie Sigrid Löffler und Luzia Braun. Auch der Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt den Protest. Die Zukunft der Literatursendungen steht am Donnerstag auf der Tagesordnung der Rundfunkratssitzung des BR.

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