Weiden:Mehrjährige Haftstrafen für vier Schleuser

Dutzende Flüchtlinge hat eine Schleuserbande in Tanks und Verschläge von Lkw gepfercht und nach Deutschland gebracht. Vor dem Landgericht Weiden sind die vier Männer am Montag wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. "Sie haben das gemacht, weil sie damit Geld verdient haben", begründete der Vorsitzende Richter Walter Leupold die Haftstrafen zwischen zweieinhalb und fünfeinhalb Jahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Leupold sprach von einem menschenverachtenden und lebensgefährlichen Umgang mit den Flüchtlingen, die in "rollende Särge" gesteckt worden seien. "Der kleinste Unfall wäre lebensbedrohlich gewesen." Die Situation der Flüchtlinge, deren Familien alles verkauft hätten, um ihnen die Flucht zu ermöglichen, sei ausgenutzt worden. "Aufgrund der knappen Sauerstoffzufuhr, der Lage der Tanks knapp über der Straße und der Hitze bestand eine abstrakte Lebensgefahr für die Menschen", hatte Staatsanwalt Hans-Jürgen Schnappauf in seinem Plädoyer betont. In dem Verfahren hatte es eine Verständigung zwischen den Beteiligten gegeben.

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