9x9: Neun Ziele für neun Euro:Das Allgäu fernab vom Trubel erleben

9x9: Neun Ziele für neun Euro: Die Kaiser-Max-Straße, der Mittelpunkt von Kaufbeuren.

Die Kaiser-Max-Straße, der Mittelpunkt von Kaufbeuren.

(Foto: Tobias Scheßl)

Mit dem Neun-Euro-Ticket lässt sich Bayern abseits von überlaufenen Attraktionen erkunden. Die SZ stellt neun Touren für Wanderfans, Kulturbegeisterte und Naturliebhaber vor. Teil 6: Kaufbeuren und das Kloster Irsee.

Von Jasinta Then

Kaufbeuren zählt zu den Städten, die schon mal übersehen werden, obwohl es mit dem Zug nur eine Stunde von München entfernt liegt. Dabei ist nicht nur die Altstadt einen Besuch wert, zu den Highlights gehört auch das Kunsthaus Kaufbeuren mit seinen hervorragenden Ausstellungen internationaler Künstler. Wer mag, kann einen Ausflug mit einer etwa zehn Kilometer langen Wanderung zum Kloster Irsee verbinden.

Kaufbeuren, mit 44 000 Einwohnern viertgrößte Stadt des Regierungsbezirks Schwaben, kann auf eine stolze Vergangenheit zurückblicken. Von 1286 bis 1802 war es eine privilegierte Reichsstadt, was man ihr bis heute ansieht. Ihr Wahrzeichen ist der Fünfknopfturm, der aus dem Jahr 1420 stammt und als Wehrturm Teil der Stadtmauer ist. Die Mauer um die Stadt wurde 1333 zum ersten Mal erwähnt und war im Spätmittelalter rund eineinhalb Kilometer lang. Auch der Hexenturm, der Gerberturm, der Blasiusturm, der Sywollenturm und das Zollhäuschen gehörten zur historischen Stadtmauer.

Mitten in der Altstadt liegt das Crescentiakloster der Franziskanerinnen aus dem 13. Jahrhundert mit seinem Klosterberggarten. Die parkähnliche Anlage zieht sich einen Hang hinauf und ist mit seinen vielen unterschiedlichen Pflanzen für sich genommen schon eine kleine Reise wert.

Ein beliebtes Ziel für Ausflügler ist auch das Kloster Irsee, ein paar Kilometer außerhalb der Stadt gelegen. Von Kaufbeuren führt ein leichter Wanderweg über Wiesen und durch Felder dorthin. Startpunkt ist der Kreisverkehr nahe des Klinikums, etwa zwei Kilometer vom Bahnhof entfernt. Auf dem Klostergelände kann man im Café eine Pause einlegen. Die imposante Anlage - einst eine Anbei der Benediktiner - stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und wird heute als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben genutzt. Die Nazis ermordeten hier in der einstigen Heil- und Pflegeanstalt 2000 Patienten - ein schwarzes Kapitel, das für Besucher inzwischen aufgearbeitet wurde. Für den Rückweg nach Kaufbeuren folgt man dem Ziegelweg Richtung Irseer Oktogon, einer Schutzhütte im Wald.

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