Tourismus in Bayern:Digitale Ranger, reale Gefahren

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Gratwanderung auf dem Fellhorn in den Allgäuer Alpen: Wer eine Tour wie diese plant, nutzt heutzutage zur Vorbereitung immer öfter Beschreibungen aus dem Internet. Das birgt allerdings auch Risiken. (Foto: Martin Siepmann/mauritius images)

99 Schüler müssen vom Berg gerettet werden. Es spricht vieles dafür, dass die Lehrer fahrlässig gehandelt haben. Dennoch ist eine Diskussion um den Wert von Tourenbeschreibungen im Internet entbrannt.

Von Florian Fuchs und Hubert Grundner, Kleinwalsertal

Zahlreiche Runden mussten die Polizeihubschrauber drehen, um die 99 Schüler und acht Lehrer aus Rheinland-Pfalz vom Berg zu holen, die vergangene Woche im Kleinwalsertal in Bergnot geraten waren. Die Gruppe war auf dem Heuberggrat in der österreichischen Enklave unterwegs, die allein aus dem Allgäu zu erreichen ist - auf einer schweren Route nur für erfahrene Bergsteiger. Abgerechnet wird der Einsatz nach Flugminuten. "Ein fünfstelliger Betrag kommt da schon zusammen", sagt Robert Vonach von der Landespolizeidirektion Vorarlberg. Wer den Einsatz am Ende bezahlen muss, darüber wird das österreichische Innenministerium entscheiden. Weit weniger klar zu lösen sein wird die Diskussion, wie mit Tourenbeschreibungen im Internet - gerade mit denen privater Blogger - umzugehen ist. Schon einige Wanderer sind in gefährliche Situationen geraten, weil sie falschen Informationen aufgesessen sind. Experten wollen die Angebote allerdings nicht verteufeln, im Gegenteil: Sie plädieren nur für einen verantwortungsvollen Umgang damit.

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