Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket:Für diese Bergtouren brauchen Sie kein Auto

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: Ein gut mit den Zug zu erreichendes Ziel ist der Hohe Fricken im Estergebirge.

Ein gut mit den Zug zu erreichendes Ziel ist der Hohe Fricken im Estergebirge.

(Foto: Isabel Bernstein)

Ob Spitzingsee oder die Ammergauer Alpen: Viele Wanderungen lassen sich problemlos öffentlich erreichen. Neun Vorschläge.

Von Isabel Bernstein

Hoher Fricken (1940 Meter)

Das Estergebirge zwischen Farchant und Eschenlohe ist als Wanderziel besonders attraktiv, weil es dort keine Bergbahnen gibt, die Touristen nach oben kutschieren - mit Ausnahme des Wanks, der aber als Gipfel separat steht. Die Wanderung von Farchant aus führt an den schönen Kuhfluchtwasserfällen vorbei und durch den Wald steil den Berg hinauf. Für den Abstieg bietet sich der zwar längere, aber weniger steile Oberauer Steig an. Für diese wie selbstverständlich alle Touren im Gebirge gilt: Gutes Schuhwerk ist vonnöten, ebenso wie Trittsicherheit.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug Richtung Garmisch-Partenkirchen/Mittenwald von München nach Farchant. Der Ausgangspunkt ist auf der östlichen Seite der Loisach im Kuhfluchtweg.

Dauer: 7 Stunden

Höhendifferenz: ca. 1250 Meter

Einkehr: unterwegs keine

Osterfelderkopf (2060 Meter) über Höllentalklamm

Die Höllentalklamm ist der Auftakt zu einer anspruchsvollen und abwechslungsreichen Wanderung. Sie führt von Hammersbach zunächst zur neu gebauten Höllentalangerhütte. Von dort aus geht es weiter Richtung Knappenhäuser, wo über Jahrzehnte Erz und Blei abgebaut wurden. Der Weg teilt sich später und bietet den Wanderern zwei Möglichkeiten, auf den Osterfelderkopf zu kommen: über das Hupfleitenjoch oder über den Rinderweg. Nach einer Rast am Gipfel kann man sich von der Seilbahn vom Osterfelderkopf direkt ins Tal tragen lassen. Auch hier gilt: Feste Bergschuhe anziehen.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München nach Garmisch-Partenkirchen, dort umsteigen in die Zahnradbahn zur Zugspitze. Ausstieg in Hammersbach.

Dauer: 7 Stunden

Höhendifferenz: ca. 1250 Meter

Einkehr: Höllentaleingangshütte, Höllentalangerhütte, Restaurant Alpspitz

Besonderheit: Die Höllentalklamm kostet Eintritt, alle Informationen zu Preisen und Öffnungszeiten hier.

Eckbauer (1230 Meter) durch die Partnachklamm

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: undefined
(Foto: Stephan Rumpf)

Die Partnachklamm ist neben der Höllentalklamm die zweite große Schlucht in Garmisch-Partenkirchen. Man erreicht sie vom Parkplatz am Skistadion über eine Teerstraße, auch Pferdekutschen fahren dorthin. In der 700 Meter langen Klamm ragen die Wände bis zu 80 Meter steil nach oben. Am Ende der Schlucht führt der Weg über einen Treppensteig nach oben. Nach dem Forsthaus Graseck zweigt der Wanderer zum Gipfel ab. Der Rückweg ist über den Ortsteil Wamberg möglich - oder man setzt sich in die Bergbahn.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München nach Garmisch-Partenkirchen, dort umsteigen in den Ortsbus. Aussteigen an der Haltestelle Skistadion.

Dauer: 3,5 Stunden

Höhendifferenz: 500 Meter

Einkehr: Berggasthof Eckbauer

Besonderheit: Die Partnachklamm kostet Eintritt, weitere Informationen hier.

Kofel (1340 Meter)

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: undefined
(Foto: mauritius images / Bäck Christian)

Verglichen mit den umliegenden Bergen ist der Kofel bei Oberammergau zwar nicht sonderlich hoch, dominiert aber das Panorama im Ammertal mit seiner markanten Felsnadel. Diese erreicht der Wanderer nach einer kleinen drahtseilgesicherten Kraxelpartie im oberen Bereich, für die Trittsicherheit nötig ist. Der Abstieg ist über die Kolbensattelalm und Kolbenalm möglich.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München Richtung Garmisch-Partenkirchen/Mittenwald, in Murnau umsteigen in den Zug nach Oberammergau. In Oberammergau an der Ammer entlang zum Friedhof, dort geht der Weg los.

Dauer: 2,5 Stunden

Höhendifferenz: 500 Meter

Einkehrmöglichkeit: Kolbensattelalm, Kolbenalm

Ettaler Manndl (1630 Meter) über den Laber

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: undefined
(Foto: Ammergauer Alpen GmbH/ Bernd Ritschel)

Von der Talstation geht es entweder mit der Laber-Bergbahn auf den gleichnamigen Berg oder man legt diese Strecke zu Fuß zurück. Von der Bergstation aus weisen die Wanderschilder den Weg zum Ettaler Manndl. Wer dort auf den Gipfel will, muss über einen mit Drahtseil gesicherten Klettersteig. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier unbedingt erforderlich, weniger geübte Wanderern und Kinder sollten ein Klettersteigset anlegen. Der Gipfel kann aber auch ausgelassen werden. Über den Soilasee geht es anschließend zurück zum Ausgangspunkt.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München Richtung Garmisch-Partenkirchen/Mittenwald, in Murnau umsteigen in den Zug Richtung Oberammergau. In Oberammergau zunächst in östlicher Richtung und dann an der Großen Laine entlang zur Talstation der Laber-Bergbahn.

Dauer: ohne Bergbahn ca. 5,5 Stunden insgesamt, mit Bergbahn ca. drei Stunden

Höhendifferenz: ca. 1050 Meter

Einkehr: Laber-Bergbahnstation, Soila-Alm

Teufelstättkopf (1760 Meter)

Wer eine längere Bergtour in den Ammergauer Alpen unternehmen möchte, dem sei der Teufelstättkopf ans Herz gelegt. Am westlichen Ortsrand von Unterammergau führt eine Forststraße Richtung Pürschling, die man aber bald verlassen und durch die Schleifmühlklamm wandern kann. Am Ende der Klamm stößt man wieder auf die Straße, biegt später aber erneut zum Teufelstättkopf ab. Kurz vor dem Gipfel wird das Gelände felsiger und ausgesetzter, am Schluss muss man kraxeln. Der Abstieg erfolgt über einen Ziehweg über das Pürschlinghaus, von dem aus Bayerns König Maximilian und sein Sohn, der Märchenkönig Ludwig II., ihre Jagdausflüge unternahmen.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München Richtung Garmisch-Partenkirchen/Mittenwald, in Murnau umsteigen in den Zug Richtung Oberammergau. In Unterammergau über Dorfstraße und Liftweg zum Ausgangspunkt am Parkplatz an der Pürschlingstraße.

Dauer: 5 Stunden

Höhendifferenz: 920 Meter

Einkehrmöglichkeit: August-Schuster-Haus (auch Pürschlinghaus genannt)

Brecherspitze

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: Gut mit Bus und Bahn zu erreichen: der Spitzingsee (vorne) und die Brecherspitze (hinten rechts).

Gut mit Bus und Bahn zu erreichen: der Spitzingsee (vorne) und die Brecherspitze (hinten rechts).

(Foto: mauritius images / Udo Siebig)

Die Berge rund um den Spitzingsee eignen sich bestens für eine Anfahrt mit Bus und Bahn. Mit dem Zug geht es bis Schliersee, dort wartet schon der Bus auf die Ankommenden und fährt gleich weiter Richtung Spitzingsee. Die Brecherspitze lässt sich entweder vom Spitzingsattel aus ersteigen (Höhendifferenz: ca. 600 Höhenmeter) oder unten von Neuhaus aus. Auch bei dieser Wanderung gilt: Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind vonnöten, ebenso wie eine gewisse Erfahrung am Berg.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München nach Schliersee und mit dem Bus Richtung Spitzingsee. Ausstieg an der Haltestelle "Neuhaus". Vorsicht: Nicht jeder Bus Richtung Spitzingsee macht den Abstecher über Neuhaus.

Dauer: von Neuhaus hoch und wieder runter ca. 5 Stunden; es kann allerdings auch vom Gipfel über die Obere Firstalm zum Spitzingsattel ab- und dort in den Bus gestiegen werden.

Höhendifferenz: 900 Höhenmeter

Einkehr: Obere Firstalm

Jägerkamp (1746 Meter) und Aiplspitz (1760 Meter)

Wo eben schon vom Spitzingsattel die Rede war: Dort ist auch der Ausgangspunkt für eine weitere schöne Wanderung hinauf zum Aiplspitz. Auf Hin- oder Rückweg lohnt sich ein Abstecher zum Jägerkamp. Beim Anstieg zum Aiplspitz braucht es Trittsicherheit, hier sind Seilsicherungen verbaut, die es dem trainierten Bergsteiger erleichtern, den Gipfel mit dem tollen Panoramablick zu ersteigen.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München nach Schliersee und mit dem Bus Richtung Spitzingsee. Ausstieg an der Haltestelle "Spitzingsattel"

Dauer: ca. 4 Stunden

Höhendifferenz: 750 Höhenmeter inkl. Jägerkamp

Einkehr: Schönfeldhütte

Über Neureuth (1260 Meter) und Gindelalmschneid (1330 Meter) zum Schliersee

Ausflüge mit dem 49-Euro-Ticket: Der erste Teil ist bald geschafft: kurz vor der Neureuth.

Der erste Teil ist bald geschafft: kurz vor der Neureuth.

(Foto: imago stock&people)

Die Neureuth ist bei Tagesausflüglern besonders beliebt, weil sie dort einen traumhaften Ausblick auf die Berge erhalten, ohne allzu viele Höhenmeter zurücklegen zu müssen. Sie erreicht man über eine Forststraße oder - schöner - über einen Steig im Wald. Wer Lust hat, seine Wanderung noch auszudehnen, kann nach dem Anstieg weiter zur Gindelalmschneid wandern. Dorthin führt ein bewaldeter, aber nicht allzu anspruchsvoller Höhenweg. Anschließend folgt der Abstieg zum Schliersee.

Anfahrt mit den Öffentlichen: mit dem Zug von München nach Tegernsee. Rückfahrt dann von Schliersee aus.

Dauer: 3,5 Stunden für die Überschreitung von Tegernsee zum Schliersee

Höhendifferenz: 400 Meter

Einkehr: Berggasthof Neureuth

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSZ-Serie: Anders leben, Folge 2
:Selbstversorger in den Bergen

Andi Haller baut auf 1100 Metern Höhe so ziemlich alles an, was er zum Leben braucht. Der 44-Jährige wohnt mitten in seinem 10 000-Quadratmeter-Permakultur-Garten - und ist zufriedener denn je.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: