Waldmünchen:Mutter soll fünfjährigen Sohn mit Benzin angezündet haben

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Gegen die Frau wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.

Von Andreas Glas

Es ist ein schrecklicher Verdacht: In Waldmünchen (Landkreis Cham) soll eine 36-jährige Mutter ihren fünf Jahre alten Sohn mit Benzin übergossen und angezündet haben. "Sehr heftig" sei dieser Fall, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz und bestätigte, dass die 36-Jährige am Mittwochabend festgenommen und am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt wurde.

Es wurde zunächst Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen, am Abend wurde die Frau dann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Wann sich die Tat ereignet hat, ist nach Polizeiangaben noch vollkommen unklar.

Dass es überhaupt zu einer Festnahme kam, dafür sorgte eine aufmerksame Tankstellenbesitzerin. Als die 36-jährige Mutter am Dienstag mit ihrem Ehemann ein Paket im Paketshop einer Chamer Tankstelle aufgeben wollte, fielen der Tankstellenbesitzerin die schweren Brandverletzungen im Gesicht des Buben auf. Sie informierte daraufhin das Jugendamt, die Behörde schaltete wiederum die Polizei ein. Noch am selben Tag brach die Feuerwehr die Tür zur Wohnung des Ehepaares auf, dort fanden Polizeibeamte den schwerst verletzten Fünfjährigen.

Der Bub wurde sofort in eine Spezialklinik gebracht. Er soll geäußert haben, dass seine Mutter ihn angezündet habe. Erst am Tag nachdem der Bub gefunden werden konnte, wurden dessen Eltern, die in der Nähe ihrer Wohnung in einem Auto unterwegs waren, von Polizeibeamten gestoppt. Wie der Polizeisprecher mitteilte, ließ die Frau sich widerstandslos festnehmen, äußerte sich aber zunächst nicht zu den Tatvorwürfen.

Es bestehe der Verdacht, dass die 36-Jährige an einer psychischen Erkrankung leide und diese Krankheit auch ursächlich für die Tat gewesen sei, so die Polizei. Unterdessen hat das Jugendamt die übrigen vier Kinder der Frau in Obhut genommen. Die Kinder sind zwischen zwei und elf Jahre alt. Den Vater hat die Polizei auf freien Fuß gesetzt, doch richten sich die Ermittlungen auch gehen ihn. Andreas Glas

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