Kaum ein Tag vergeht gerade, an dem die Pressestellen der bayerischen Polizei nicht vermelden, dass landauf, landab Wahlplakate beschmiert, gestohlen, verbrannt oder zerstört wurden. In Sontheim im Unterallgäu hinterließen Unbekannte zum Beispiel ein Hakenkreuz auf einem Plakat. Im oberfränkischen Redwitz an der Rodau entwendeten ebenfalls Unbekannte ein Plakat. In Bayreuth zündeten Personen ein FDP-Plakat an. In Augsburg nutzten Unbekannte die Pause der mit dem Aufstellen beschäftigten Arbeiter und schmissen etwa 15 Werbetafeln in den Holzbach. Und nicht nur im unterfränkischen Münnerstadt versahen Unbekannte das Gesicht von Freie-Wähler-Chef und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger mit einem Hitlerbart. Nur ein paar plakative Beispiele, die Liste ließe sich problemlos erweitern. Stellt sich die Frage: Ist diese gefühlte Häufung überhaupt eine?
Wahlplakate in Bayern:Beschmiert, gestohlen, verbrannt, zerstört
Die Gewalt im Wahlkampf nimmt zu, das empfinden die Parteien lagerübergreifend so. Hier ein beschmiertes Wahlplakat der CSU.
(Foto: Imago)Genaue Statistiken gibt es nicht, aber es verfestigt sich der Eindruck: Der Vandalismus ist vor dieser Landtagswahl stärker als noch 2018. Drei Parteien klagen besonders.
Von Max Weinhold
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