Präsidentschaftswahl:In Bayern herrscht Wechselstimmung unter den Deutsch-Türken

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In Nürnberg sind die umstrittenen Plakate anlässlich der Präsidentschaftswahl in der Türkei aus dem Stadtbild wieder verschwunden. Darauf ruft Amtsinhaber Erdoğan die in Deutschland lebenden türkischen Wahlberechtigten auf, für ihn zu stimmen. (Foto: Sven Grundmann/dpa)

In Deutschland seien wahlberechtigte Türken konservativer als in der Türkei, heißt es oft. Warum das ein verzerrtes Bild ist - und die Opposition nun besser mobilisieren kann.

Von Florian Fuchs und Max Weinhold, Augsburg, Nürnberg

Ja, Erdoğan gefalle ihm, sagt der Mann, der in einem Café in der Nürnberger Südstadt sitzt und gerade Spielkarten auf dem Tisch verteilt. Es sieht aus, als bereite er schon mal das Säulendiagramm mit dem Wahlergebnis für die türkische Präsidentschaftswahl vor. Erdoğan läge dann selbstverständlich vorne, höchster Stapel, das hat der Mann ja schon gesagt - viel mehr aber auch nicht. Er rede generell nicht so gerne über Politik. Unbeantwortet lässt er zum Beispiel diese Frage: Warum Erdoğan? Und überhaupt: Warum sind zahlreiche Deutsch-Türken so konservativ, laut Wahlanalyse von 2018 viel mehr als in den USA oder Großbritannien beispielsweise? Warum sind sie dem türkischen Präsidenten und seiner Partei, der AKP, bei den vergangenen Wahlen traditionell so wohl gesonnen? Recep Tayyip Erdoğan schnitt in Deutschland zuletzt besser ab als in der Türkei.

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