Vor Kundgebung:LBV-Chef geht Bauern scharf an

Landwirte sollen Volksbegehren umsetzen statt zu protestieren

Die Auseinandersetzung zwischen Bauern und Umweltverbänden um den Naturschutz gewinnt an Schärfe. Anlässlich der Traktorensternfahrt nach Berlin und der Großkundgebung in der Bundeshauptstadt, an der sich auch Bauern aus Bayern beteiligen, übt der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), Norbert Schäffer, scharfe Kritik an den Landwirten und ihrem jungen Netzwerk "Land schafft Verbindung", das zu den Protesten aufgerufen hat. "Anstatt seit Wochen öffentlich über fehlende Anerkennung zu jammern, sollten sich die Bauern lieber an der Umsetzung des Volksbegehrens "Artenvielfalt - Rettet die Bienen" beteiligen", sagt Schäffer. "Die Mehrheit der Bayern will mehr Artenschutz und das gilt es von allen Beteiligten anzuerkennen."

Schäffer appelliert vor allem an konventionell wirtschaftende Bauern, nicht länger die Probleme durch die intensive Landwirtschaft zu leugnen. Angesichts des dramatischen Artenschwunds auf Äckern und Wiesen, der vielfach zu hohen Nitratwerte im Grundwasser und der negativen Folgen von Pestiziden und Monokulturen für Flora und Fauna könne es ein Weiter so wie bisher nicht geben, sagt der Biologe. "Die Bauern dürfen nicht länger versuchen, mit Aktionen wie dem Aufstellen von grünen Kreuzen, Sternfahrten oder dem Anzweifeln des Erfolgs der Initiative "Rettet die Bienen" das erfolgreichste Volksbegehren Bayerns auszuhebeln." Mit dem Volksbegehren und dem Begleitgesetz von Staatsregierung und Landtag werde die bäuerliche Landwirtschaft ausdrücklich unterstützt. Aus Schäffers Sicht können die Ziele des Volksbegehrens nur mit den Bauern erreicht werden. "Wir wollen Artenschutz und eine bessere Vergütung für die Bauern zusammenbringen", sagt der LBV-Chef. "Die Staatsregierung wird neue Förderprogramme und Unterstützung bei der Vermarktung ökologischer Produkte anbieten müssen." Der LBV sei offen für einen konstruktiven Dialog mit den Bauern

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