Volksfeste in Bayern+:Endlich wieder Sandkerwa

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(Foto: Imago)

Bamberg rüstet sich wieder für die traditionelle Sandkerwa. Am Donnerstag beginnt das Fest, gefeiert wird - wie bei einer echten fränkischen Kerwa üblich - bis Montag. Nach zwei ausgefallenen Kirchweih-Feiern wegen Corona gibt es in diesem Jahr eine große Neuerung: Abends von 18 Uhr an ist der Zutritt zum Festgelände in der Bamberger Altstadt nicht mehr frei, sondern kostenpflichtig. Zur Sandkerwa darf dann nur, wer ein Festabzeichen gekauft hat und trägt. Kostenpunkt: 2,50 Euro. Ein Abzeichen für alle Sandkerwa-Tage kostet sechs Euro. Um an den Festtagen Chaos zu vermeiden, gab es einen Vorverkauf für die Abzeichen. Außerdem gilt die Abzeichen-Pflicht nicht für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren. "Wir freuen uns natürlich riesig, dass es wieder eine Sandkerwa gibt. Für uns ist die Sandkerwa eine Leidenschaft", sagte Jürgen Wirth, einer der Geschäftsführer der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs-GmbH und stellvertretender Chef des Bürgervereins 4. Distrikt. Dieser Verein habe die Sandkerwa im Jahr 1951 ins Leben gerufen. "Wir leben die einzigartige Verbindung zwischen Tradition und Moderne jedes Jahr aufs Neue." Festabzeichen seien vom Bürgerverein schon seit 71 Jahren verkauft worden. In den Nachmittagsstunden sei die Bereitschaft, sich ein Abzeichen zu kaufen und so die Finanzierung der Kerwa zu unterstützen, immer sehr groß gewesen. "Der Verkauf in den Abendstunden war jedoch sehr gering." Deshalb gebe es die Pflicht zum Kauf des Abzeichens auch erst am Abend. Denn: "Ohne die Einnahmen aus dem Festabzeichenverkauf ist eine Finanzierung der Sandkerwa nicht mehr möglich." Etwa 200 000 Besucherinnen und Besucher haben in den vergangenen Jahren in den Straßen der Bamberger Altstadt mit Blick auf das frühere Fischerviertel Klein Venedig gefeiert. Erinnert werden soll mit diesem Fest an die Weihe der Kirche St. Elisabeth im Bamberger Sandgebiet, einem historischen Viertel in der Altstadt. Eine Koordinierungsgruppe für Stadt und Landkreis Bamberg, die sich mit der Corona-Lage beschäftigt, will einer Mitteilung des Landkreises zufolge die Lage in den Wochen nach der Kerwa besonders beobachten: Nach der Bergkirchweih in Erlangen habe sich dort die Inzidenz verdoppelt und es sei zu einem erhöhten Personalausfall in den dortigen Kliniken gekommen.

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