Volkach:Geldstrafe für Jäger nach tödlichem Fehlschuss

Volkach: Die Anklagebehörde warf dem Schützen vor, er hätte in Richtung des Opfers keinen Schuss abgeben dürfen (Symbolbild).

Die Anklagebehörde warf dem Schützen vor, er hätte in Richtung des Opfers keinen Schuss abgeben dürfen (Symbolbild).

(Foto: Sophie Linckersdorff)

Der 33-Jährige hatte während einer Jagd auf ein Reh gefeuert, das Tier aber verfehlt. Das Projektil traf stattdessen einen Menschen, der in der Nähe war.

Das Amtsgericht Kitzingen hat einen Jäger zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er versehentlich einen Mann auf einem Hochsitz erschossen hatte. Er muss 150 Tagessätze zu je 70 Euro bezahlen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag nach der Verhandlung mitteilte.

Der 33-Jährige hatte am 6. Januar 2022 während einer Jagd in Volkach (Landkreis Kitzingen) von einem Hochsitz aus auf ein Reh geschossen. Das Tier wurde verfehlt. Das Projektil schlug aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf dem gefrorenen Boden eines Feldweges auf und traf das Opfer, das in einer benachbarten Jagdkanzel war. Der 78-Jährige starb.

Die Anklagebehörde warf dem Schützen vor, er hätte in Richtung des Opfers keinen Schuss abgeben dürfen - schließlich habe er gewusst, dass der 78-Jährige gefährlich nah war.

Das Gericht hatte in dem Fall ursprünglich einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Tötung erlassen. Die darin vorgesehene Geldstrafe belief sich auf dieselbe Höhe wie jetzt im Urteil. Gegen den Strafbefehl hatte der 33-Jährige Einspruch eingelegt, deshalb war es nun zu der Verhandlung gekommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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