Umwelt und NaturVogelzählung zeigt: Singvögeln fehlen Brutplätze und Insekten

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Der Grünfink zeigt sich nur noch selten in Bayern.
Der Grünfink zeigt sich nur noch selten in Bayern. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Die „Stunde der Gartenvögel“ bringt erschreckende Ergebnisse. Grünfink und Feldsperling werde immer seltener in Bayerns Gärten. Andere Vögel können sich dagegen gut halten.

Naturschützer schlagen nach der neuesten Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ Alarm. Es seien so wenige Vögel wie nie gezählt worden, teilten der Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und sein bundesweiter Partner Nabu am Montag mit. Es zeige sich, dass den Vögeln Verstecke und Brutplätze sowie Insekten fehlten, die die Vogeleltern benötigten, um ihre Jungen zu füttern. Besonders selten gesichtet wurden Feldsperlinge und Grünfinken.

Bei bestem Wetter am zweiten Maiwochenende hätten die Teilnehmenden im Durchschnitt nur 26 Vögel pro Garten beobachtet. Das seien acht Vögel weniger als noch vor zehn Jahren, sagte LBV-Vogelexpertin Angelika Nelson. In den vergangenen Jahren habe die Anzahl der Vögel in Bayerns Gärten kontinuierlich abgenommen.

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„Es scheint, dass sich die drastische, wissenschaftlich belegte Abnahme vieler Vogelarten auf Wiesen und Feldern auch bei den Vogelarten in Bayerns Städten und Dörfern fortsetzt“, sagte Nelson. Der Grünfink sei vor zehn Jahren in der Hälfte aller Gärten beobachtet worden, heute nur noch in einem Drittel. Eine Ursache könnte der Krankheitserreger Trichomonas gallinae sein.

Den Feldsperling, der eigentlich ein häufiger Gartenvogel ist, melden die Teilnehmenden seit Jahren immer seltener, hieß es. Ihm fehlten wohl die Samen heimischer Wildkräuter, so Nelson. Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft treffe ihn.

Gut halten kann sich in Bayern dagegen die Amsel, die laut Nabu in vielen nördlichen Bundesländern weniger vorkommt. Sie bleibt der Vogel, der sich in den meisten Gärten (90 Prozent) wohl fühlt. Hoffnung machen den Vogelschützern auch die Zahlen bei den Schwalben. Die Gartenbesitzer beobachteten in diesem Jahr ebenso viele Mehlschwalben am Himmel wie im Vorjahr.

Den Vogel des Jahres, den Hausrotschwanz sieht der Naturschutzverband ebenfalls auf einem aufsteigenden Ast. Mehr als 3000 Hausrotschwänze seien gemeldet worden. Damit habe sich wohl ihr Bestand stabilisiert. Der meist gesichtete Vogel ist wie in den vier Jahren zuvor der Haussperling, gefolgt von der Amsel, der Star kommt auf den dritten Platz. Dahinter reiht sich die Kohlmeise ein. Insgesamt hätten 11 700 Teilnehmende bei der Gartenvogelzählung mehr als 215 000 Vögel gemeldet, teilte der Verband mit.

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