Viruskrankheit:Zweites Wildschwein mit Pseudowut gefunden

Im unterfränkischen Landkreis Haßberge ist ein zweites Wildschwein gefunden worden, das mit der Aujeszkyschen Krankheit oder Pseudowut infiziert war. Das Tier war Mitte Dezember nahe dem Ort Bundorf erlegt worden. Bereits Anfang Dezember hatte ein Jäger im Steigerwald eine Wildsau geschossen, die an Pseudowut litt. Die Viruskrankheit gilt für den Menschen als ungefährlich, sie kann aber von Wildschweinen auf Nutztiere, vor allem auf Hausschweine, übertragen werden. Wildschweine, die sich mit der Aujeszkyschen Krankheit angesteckt haben, leiden an Lungen-, Gehirn- und Nervenentzündung sowie anderen Symptomen, die der Tollwut ähneln - daher der Name Pseudowut. Junge Tiere sterben meist an ihr, ältere können sie überleben und scheiden weiter Viren aus. Wildschweine sind die Hauptwirte für den Erreger, das Suid Herpesvirus 1. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat schon seit einiger Zeit ein Monitoringprogramm aufgelegt. In seinem Rahmen werden nach einem jährlich festgelegten Schlüssel Blutproben von erlegten Wildschweinen auf Antikörper gegen den Virus untersucht. Etwa zehn Prozent der Proben sind laut LGL positiv. Ostbayern und Franken, wo es sehr viele Wildschweine gibt, sind demnach stärker von der Pseudowut betroffen als Oberbayern und Schwaben. Der Landkreis Haßberge galt bisher als frei von Pseudowut.

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