Vilshofen:Hintergründe des Protests bleiben unklar

Nach der spektakulären Protestaktion von vier Flüchtlingen im niederbayerischen Pleinting (Landkreis Vilshofen an der Donau) rätseln die Behörden über die Hintergründe des Protests. Die Männer aus Syrien waren am Montag auf den Kaminturm eines früheren Ölkraftwerks geklettert, das seit einigen Monaten als Notunterkunft für Asylbewerber genutzt wird. In 130 Metern Höhe hatten sie sich mehrere Stunden verschanzt, bevor ein Polizeihubschrauber am Montagabend einen nach dem anderen wieder nach unten in Sicherheit brachte. Wie ein Sprecher des Passauer Landratsamts sagte, hätten die vier Männer eine andere Verpflegung gefordert, allerdings sei unklar, "ob es um Art oder Menge geht". Zudem sei der Speiseplan in der Vorwoche mit den rund 100 Flüchtlingen in der Notunterkunft abgesprochen worden. Die Forderung der vier Syrer, Zäune auf dem Gelände zu entfernen, sei aus Sicherheitsgründen nicht zu erfüllen, heißt es aus dem Landratsamt, denn das frühere Kraftwerk dürfe nicht betreten werden. Als dritten Punkt wollten die Protestierenden, dass der Sicherheitsdienst auf seinen Streifgängen keine Hunde mitnimmt. Eine Nachfrage bei den übrigen Flüchtlingen habe allerdings keine Hinweise auf Probleme ergeben, sagte der Behördensprecher. Vielmehr seien die anderen Flüchtlinge selbst überrascht worden von der Aktion des Quartetts. Nun ermittelt die Polizei wegen Nötigung gegen die vier Männer.

© SZ vom 23.03.2016 / SZ, DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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