Kriminalität:Angehörige behindern Gefangenentransport vor Landgericht

Vor dem Landgericht Memmingen wollten offenbar Verwandte eines verurteilten Sträflings dessen Abtransport verhindern.
Vor dem Landgericht Memmingen wollten offenbar Verwandte eines verurteilten Sträflings dessen Abtransport verhindern. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

In Memmingen muss sich ein Jugendlicher wegen einer Straftat vor Gericht verantworten. Angehörige demonstrieren vor dem Gebäude. Dies könnte nun auch für sie strafrechtliche Folgen haben.

Vor dem Landgericht in Memmingen haben Verwandte eines Angeklagten einen Gefangenentransport behindert. Wie die Polizei berichtete, hatten etwa 20 Menschen verhindert, dass das Transportfahrzeug der Justiz das Gericht verlassen konnte. Die Angehörigen hatten sich vor dem Gebäude versammelt, um ihre Solidarität mit dem Angeklagten zu zeigen.

Nach Angaben eines Gerichtssprechers handelte es sich um einen beschuldigten Jugendlichen, der wieder ins Gefängnis gebracht werden sollte. Nähere Angaben zu dem Prozess wurden wegen des Alters des Angeklagten nicht gemacht. Wie die Polizei weiter berichtete, ging es um ein Berufungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung.

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Die Polizei schickte mehrere Streifenwagen zu dem Gericht, um den Gefangenentransport zu ermöglichen. Die Gruppe der Angehörigen wurde auf die andere Straßenseite verwiesen. Letztlich sei aber eine Person vor den Transporter gesprungen und habe dadurch noch eine Vollbremsung des Justizfahrzeugs provoziert. Die Polizei prüft nun, ob gegen die Angehörigen strafrechtlich ermittelt werden muss.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Vorwürfe gegen schwäbischen Milchviehbetrieb
:Entsetzte Reaktionen auf Bilder der Soko Tierschutz

„Tiermisshandlungen sind völlig inakzeptabel“, sagt Agrarministerin Kaniber. Umweltminister Glauber fordert „strafrechtliche Sanktionen“ für den Fall, dass sich der Verdacht auf Straftaten bestätigt.  Grüne und SPD wollen es nicht dabei belassen.

Von Florian Fuchs, Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: