Verkehrspolitik:Bahnausbau nach Zürich wird doppelt so teuer

Der geplante Ausbau der Bahnstrecke von München über Memmingen und Lindau bis zur deutsch-österreichischen Grenze soll im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Dann soll eine Zugfahrt von München nach Zürich nur noch dreieinhalb Stunden dauern statt bisher vier Stunden und 20 Minuten. Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag bekannt gab, wird das Projekt allerdings mehr als doppelt so teuer, wie ursprünglich geplant. Gingen die Planer vor zehn Jahren noch von Kosten in Höhe von 190 Millionen Euro aus, liegen diese nun bei 440 Millionen Euro. Herrmann begründete die Kostensteigerung mit dem verstärkten Lärmschutz. Der alleine koste schon 100 Millionen Euro und sei bedeutsam für die Akzeptanz des Projekts. Mit dem Bund habe man deshalb einen "Finanzierungsmix geschmiedet", so Herrmann. So entfalle die geplante Vorfinanzierung durch den Freistaat in Höhe von 55 Millionen Euro; die Vorfinanzierung durch die Schweiz in Höhe von 50 Millionen bleibe aber. Der Bund steuert insgesamt 220 Millionen Euro bei, inklusive der Rückzahlung an die Schweiz. Der Freistaat übernimmt 160 Millionen Euro, "der Rest kommt von der Deutschen Bahn", sagte Herrmann. Die schnellere Reise wird künftig vor allem durch Elektrifizierung der Strecke möglich sein. Auch der Zughalt in Lindau wird künftig kürzer dauern. Zudem meinte Herrmann: "Wir wollen zwischen Memmingen und der Landeshauptstadt neue Expresszüge anbieten, mit denen die Reisenden eine halbe Stunde einsparen werden. Besonders das Allgäu, aber auch die Großräume München und Zürich sowie der östliche Bodenseeraum profitieren von dem Ausbau."

© SZ vom 17.02.2017 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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