Verkehr:Zugausfälle in der Oberpfalz

Bahnhof Furth im Wald

In Furth im Wald fahren zurzeit weniger Züge als gewohnt. Das soll die ganzen Sommerferien so bleiben.

(Foto: Armin Weigel/dpa)

Wegen Personalmangels schränkt die Länderbahn ihren Betrieb ein

Von Maximilian Gerl, Viechtach

Die Länderbahn reduziert wegen fehlender Lokführer ihren Zugverkehr auf mehreren Strecken. Betroffen sind vor allem Reisende in der Oberpfalz. Das teilte das Eisenbahnunternehmen mit Sitz in Viechtach (Landkreis Regen) am Montagabend mit. Die Einschränkungen gelten seit diesem Dienstag und betreffen drei Verbindungen: den Alex zwischen München, Regensburg, Schwandorf und Prag beziehungsweise Hof; die Oberpfalzbahn 1 zwischen Marktredwitz, Weiden und Regensburg; sowie die Oberpfalzbahn 3 zwischen Schwandorf, Cham und Furth im Wald. Ursachen für den Lokführermangel sind laut Länderbahn ein erhöhter Krankenstand, die beginnende Urlaubszeit sowie "die sich verschärfende Gesamtpersonalsituation" im bayerischen Schienenpersonenverkehr. Der Ersatzfahrplan gilt bis Montag, 9. September. Mit dem Ende der Sommerferien in Bayern sei mit einer Entspannung der Lage zu rechnen, sagte ein Sprecher der Länderbahn der Deutschen Presseagentur. Statt der Züge sollen vor allem morgens und abends Busse auf einigen Abschnitten der betroffenen Strecken fahren. Fahrgäste müssen mit längeren Fahrtzeiten rechnen, teils dürften sie Anschlüsse verpassen. Einige Verbindungen fallen komplett aus.

Weil Lokführer fehlen, gibt es immer wieder Zugausfälle und Einschränkungen auf Bayerns Gleisen. So musste zuletzt die Bayerische Regiobahn (BRB) wegen Personalmangels vorübergehend ihren Betrieb auf einigen Strecken eindampfen. Und im Herbst 2018 strich die Agilis wegen zu vieler kurzfristiger Krankmeldungen zeitweise Verbindungen. Tatsächlich trifft der in vielen Branchen herrschende Fachkräftemangel die Bahnunternehmen besonders. Während anderswo "nur" Arbeit liegen bleibt, bleiben bei ihnen gleich ganze Züge stehen. Sogar der Platzhirsch am Markt, die Deutsche Bahn (DB), scheint sich bei der Personalsuche schwer zu tun. Auch deshalb gab der Konzern kürzlich bekannt, noch in diesem Jahr 70 neue Mitarbeiterwohnungen in München zur Verfügung stellen zu wollen. Außerdem werde man verstärkt in Nachwuchs investieren, so ein Unternehmenssprecher. Allein in Bayern würden zum September 500 Azubis ihre Ausbildung bei der DB beginnen.

Für die Bestellung und Überwachung des Regionalverkehrs ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) zuständig. Dort heißt es, die Länderbahn sei bemüht, die Fahrplaneinschränkungen "auf einzelne, schwächer nachgefragte Zeitlagen" zu beschränken. "Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Ersatzkonzepte optimal geplant und Kollateralschäden auf ein Minimum reduziert werden." Wie man den deutschlandweiten Lokführermangel lösen könne, habe man auch mit den Bahnunternehmen diskutiert. Letztlich aber bedürfe es hierzu "einer bundesweiten Initiative".

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