Verhandlungen:Schwarz-grüne Träumereien

Die Grünen sondieren mit der CSU und fordern ernsthafte Gespräche

Angeführt von den beiden Spitzenkandidaten werden die Grünen am Mittwochnachmittag mit einer achtköpfigen Delegation in die Sondierungsgespräche mit der CSU gehen. Neben Katharina Schulze und Ludwig Hartmann sind dies die Landesvorsitzenden Sigi Hagl und Eike Hallitzky sowie die Bundestagsabgeordneten Claudia Roth und Toni Hofreiter, Jens-Marco Scherf (Landrat Miltenberg) und Martina Wild (Fraktionsvorsitzende Augsburg), wie die Partei am Dienstag in München mitteilte. Roth bringt Erfahrung aus den Verhandlungen zu einer Jamaika-Koalition im Bund mit, Wild hatte in Augsburg schon einmal mit der CSU sondiert.

"Ich sehe die Chance, in einer schwarz-grünen Zusammenarbeit auf Augenhöhe Ökonomie und Ökologie zu versöhnen und damit das Beste aus beiden Welten zusammenzuführen - zum Wohle und für eine gute Zukunft Bayerns", sagte Hartmann. Er habe Ministerpräsident Markus Söder deutlich gemacht, dass er eine ernsthafte Sondierungsrunde erwarte, die nicht nur dazu benutzt werde, die Verhandlungen mit den Freien Wählern zu erleichtern. "Wir gehen nie billiger her als die Freien Wähler", sagte Hartmann. Inhaltlich kämen Grüne und CSU aus zwei Welten. Diese zusammenzubringen sei eine "Mammutaufgabe", die Hartmann aber offenbar gerne meistern würde. Er sei überzeugt, eine schwarz-grüne Koalition werde den Herausforderungen, vor denen Bayern stehe, am ehesten gerecht. "Es gibt einen Wunsch in Bayern nach einer Veränderung in den ökologischen Themen, sonst hätten wir nicht ein so bombiges Ergebnis", sagte Hartmann. Er nannte etwa das Artensterben oder den Flächenfraß. "Es ist nur die Frage, ob die CSU auch den Mut hat, da eine andere Politik zu machen." Als Richtschnur für die Verhandlungen nannte er die zehn Forderungen der Grünen im Wahlkampf, bei denen es einen großen Schritt vorangehen müsse. Darunter ist etwa ein Abschiebestopp nach Afghanistan oder eine Änderung des umstrittenen Polizeiaufgabengesetzes. Schulze betonte, die Wähler hätten die Grünen zur zweitstärksten Kraft gemacht und damit gezeigt, dass sie einen Politikwechsel in Bayern wollten. "Der CSU bietet sich morgen die Chance, in Bayern eine Veränderung herbeizuführen", betonte Schulze.

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