Süddeutsche Zeitung

Aschaffenburg:Millionen-Diebin muss mehr als drei Jahre in Haft

  • Eine Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma hat 2,9 Millionen Euro an Poolgelder gestohlen. Das ist Geld, das ihr Unternehmen für Geldautomaten bereit gehalten hatte.
  • Sie zeigte sich nach der Tat an, bis heute ist aber offen, wo das Geld steckt.
  • Vor Gericht spricht sie von einem Blackout, sie könne sich an nichts erinnern.

Fast 2,9 Millionen Euro hat eine Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma in ihren Rucksack gesteckt und ist damit nach Hause spaziert. Am Freitag ist die 52-Jährige wegen Diebstahls vor dem Landgericht Aschaffenburg zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Von dem Geld fehlt seit der Tat jede Spur.

Die Frau hatte im März 2018 sogenannte Poolgelder gestohlen. Das ist Geld, das die Sicherheitsfirma für Geldautomaten der Region bereithält. Die Angeklagte gab die Tat vor Gericht zu, sprach allerdings von einem Blackout. Sie könne sich an nichts erinnern. Am nächsten Tag war sie sogar zur Polizei gegangen und hatte sich angezeigt - allerdings ohne den Betrag zu nennen. Der Beamte nahm die Anzeige auf und die Frau konnte wieder gehen.

Die Staatsanwältin hatte fünf Jahre Haft gefordert. "Was Sie gemacht haben, war geplant. Sie wollten dem Unternehmen eins auswischen. Sie stahlen geplant und aus Rache", sagte sie in ihrem Plädoyer zur Angeklagten. Der Verteidiger hatte eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung gefordert.

Der Richter ging nicht davon aus, dass die 54-Jährige den Diebstahl von langer Hand geplant hatte. Zudem habe die Frau keine besondere kriminelle Energie an den Tag gelegt. Sie habe beispielsweise die Videokameras der Sicherheitsfirma nicht vorher verdeckt und sich vor ihnen versteckt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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sz.de/dpa/imei
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