Vor zehn Jahren baute Kristina Steinhauf ihre erste Urne. Ihr Vater war nach einer Krebserkrankung gestorben, die Tochter suchte ein passendes Gefäß für seine Beerdigung. "Wir hatten vor seinem Tod darüber gesprochen. Ihm war das ziemlich egal, er hat gesagt, wir können auch eine Apfelsinenkiste nehmen", sagt Steinhauf. Also ging sie zu Bestattern, begutachtete eine Urne nach der anderen - und wurde immer unglücklicher. Keines der Stücke gefiel ihr: überkommene Symbolik, klobige Formen, unpersönliche Gestaltung. "Tischmülleimer-Ästhetik", sagt Steinhauf, selbst manche Klodeckel hätten ein schöneres Design. So sollte ihr Vater nicht begraben werden. "Die Urne ist das letzte Bild, das man von einem Menschen hat", sagt sie. "Da gibt es keinen zweiten Versuch."
Bestattungen:Regensburger Start-up designt Urnen aus Papier
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Nach dem Tod ihres Vaters verzweifelte Kristina Steinhauf an der Suche nach einer ansehnlichen Urne. Also baute sie selbst eine. Heute fertigt sie mit ihrer Firma Urnfold ästhetische Papierurnen.
Von Thomas Balbierer, Regensburg

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