Wie oft der Bart des Kaisers wohl schon um den Tisch gewachsen ist, irgendwo dort drinnen und dort drunten tief in den Höhlen des Bergs? Meistens windet sich der Bart schon zweimal herum, dann ist es bis zum Weltuntergang nicht mehr gar so weit hin. Bei nur einem Mal wäre das Ende kaum abzusehen, denn so ein Bart wächst ja langsam. Und wenn er schon dreimal herum wäre und die Welt wäre immer noch nicht untergegangen, dann wäre auch irgendwie die Luft raus aus der Geschichte. Man erzählt sie sich von mehreren Kaisern und von mehreren Bergen. Doch der Untersberg zwischen Berchtesgaden, Bad Reichenhall und Salzburg scheint fast selbst aus solchen Erzählungen zu bestehen - ein gewaltiges, 70 Quadratkilometer umfassendes und beinahe 2000 Meter hohes Dreieck aus Dachsteinkalk, Ramsaudolomit und Geschichten. Sagenhafter wird es nicht mehr.
SZ-Serie: Sagenhaftes Bayern, Teil 1:Die Legenden vom Untersberg
Lesezeit: 5 Min.

Alpenschamanen, Zeitanomalien und düstere Prophezeiungen: Der Untersberg zwischen Berchtesgaden und Salzburg birgt in seinen kilometertiefen Höhlen zahlreiche Mythen und Geschichten.
Von Matthias Köpf, Bad Reichenhall

Grenzerfahrungen:Gruselgeschichten aus dem Bayerwald
Geister, Wahrträume, Todesankündigungen: Heimatforscher Karl-Heinz Reimeier aus Grafenau sammelt Protokolle von Menschen aus dem Bayerischen Wald, denen Spukhaftes widerfahren ist. Drei von ihnen berichten, wie sehr diese Erlebnisse sie erschüttert haben.
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