Nach dem Tod eines elfjährigen Mädchens im unterfränkischen Unterschleichach hat die Kriminalpolizei Schweinfurt eine Sonderkommission eingerichtet. Etwa 50 Beamte sollen mithilfe von Spezialisten des Landeskriminalamtes nun aufklären, wie die Elfjährige in der Nacht von Silvester auf Neujahr ums Leben kam.
Das Mädchen war von einem Projektil am Kopf getroffen worden und bewusstlos zusammengebrochen. In den Morgenstunden des Neujahrstages war sie in einem Schweinfurter Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Die Ermittler arbeiteten weiter "mit Hochdruck" daran, die Hintergründe der Tat aufzuklären, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Die zuständige Staatsanwaltschaft Bamberg geht von einem Tötungsdelikt aus.

Unterfranken:Elfjährige tödlich getroffen - Ermittlungen beim Schützenverein im Nachbarort
Weniger als 300 Menschen leben in dem Dorf, wo an Silvester ein Mädchen durch einen Schuss starb. Der Bürgermeister sagt, jemand habe "einen sehr, sehr großen Fehler gemacht".
Nachdem die Ermittler das Gebiet um die Unterschleichacher Straße "Am Käppela" mit Spürhunden und Metalldetektoren abgesucht haben, überprüfen sie nun vor allem Personen, die in der Nähe des Tatorts wohnen oder sich in der Silvesternacht dort aufgehalten haben. Überprüft werden auch Personen aus der Region, die Zugriff auf eine Waffe haben. Ermittelt wird aber in alle Richtungen, da der Schuss auch aus einer illegal erworbenen Kleinkaliberwaffe abgegeben worden sein könnte. Auch gehen die Ermittler nun Hinweisen aus der Bevölkerung nach.
Wie die Mutter die Silvesternacht schildert
Unterdessen hat die Mutter des getöteten Mädchens den Ablauf der Silvesternacht geschildert. Dem Internetportal infranken berichtete sie, ihre Tochter habe erstmals alleine ins neue Jahr starten dürfen. Sie sei bei zwei Freunden in Unterschleichach im Landkreis Haßberge zu Besuch gewesen.
Kurz nach Mitternacht habe sie zu Hause im 20 Kilometer weit entfernten Burgebrach bei Bamberg angerufen. Sie habe ihrer Mutter erzählt, dass sie viel Spaß habe und alles beim Frühstück erzählen werde. Nachdem ihre Tochter eine Stunde nach Mitternacht zusammengebrochen war, habe zunächst eine Freundin die Mutter darüber verständigt, dass die Elfjährige gestürzt sei. "Ich dachte noch, dass es nichts Schlimmes sein kann", sagte die Mutter dem Internetportal.
Nach einer fünfstündigen Notoperation habe der behandelnde Arzt der wartenden Familie aber mitgeteilt, man habe einen Metallsplitter aus dem Kopf des Mädchen entfernen müssen. Nach zwei weiteren Stunden sei ihre Tochter gestorben.