Unter Bayern:Die CSU in der Super League

Endlich gibt es ein Verfahren, wie künftig die Kanzlerkandidaten der Union ermittelt werden können

Glosse von Roman Deininger

München, 23. April. Die CSU hat am Freitag ein neues verbindliches Verfahren zur Ermittlung des Kanzlerkandidaten der Union vorgestellt. "Unstimmigkeiten zwischen CSU und CDU können wir auf diese Weise künftig vermeiden", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume in München. Das Verfahren sieht vor, dass CDU-Chef Armin Laschet kommende Woche jeden Abend in der Talksendung "Markus Lanz" befragt wird. Begleitend soll über Social Media verbreitet werden, dass Laschet der Trauzeuge des flüchtigen Wirecard-Chefs Jan Marsalek ist und mit diesem in Osteuropa einen lukrativen Handel mit Hundewelpen betreibt.

Der dritte Schritt des "geordneten Prozesses" (Blume) besteht aus Medienberichterstattung zu der möglichen Tatsache, dass Laschet vom Luxusmodenhersteller Van Laack 12,5 Millionen Euro erhalten habe, damit er in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Laschet?" einen perfekt sitzenden Anzug der Firma aufträgt. Parallel zu Laschets Rückzug als Kanzlerkandidat sollen dann Mitte Mai 31 Mitglieder des CDU-Bundesvorstands mit einem Learjet nach München geflogen werden. Von dort werden sie in einer Wagenkolonne nach Berchtesgaden gefahren, wo eine Besichtigung des Salzbergwerks auf dem Programm steht. "Wir wünschen den Freundinnen und Freunden von der CDU unvergessliche Monate unter Tage", sagte Blume. Am gleichen Abend soll Söder in einem "BR Extra" seine Bereitschaft erklären, "in welcher Form auch immer Verantwortung für die Union und das Land zu übernehmen".

Unterdessen haben am Freitag mehrere CDU-Landesverbände die Gründung einer "Super League" angekündigt. Die Super League übernimmt den CDU-Gründungsaufruf von 1945, ersetzt aber die Passage "Voll Gottvertrauen wollen wir unseren Kindern eine glückliche Zukunft erschließen" durch den Satz: "Es geht nicht um persönliche Sympathie, Vertrauen oder Charaktereigenschaften." Gründungsmitglieder sind alle Landesverbände abgesehen von Nordrhein-Westfalen.

Die CSU plant außerdem, Söder noch am Wochenende zum "Online-Kanzler" wählen zu lassen. Söder twitterte: "Ich bedanke mich für die tolle Unterstützung beim Internet, das in seiner ganzen Breite jung, modern und auf Zukunft aus ist."

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