Im Mai hatten die Reinigungskräfte an der Uniklinik in Regensburg tagelang gestreikt, sodass sich der Müll und die ungemachten Betten in den Gängen stapelten. Sie fordern, nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) entlohnt zu werden, der für alle anderen Klinikmitarbeiter außer den Ärzten gilt. Jetzt erzielten die Servicekräfte einen ersten Sieg. Die Krankenhausdienstleistungsgesellschaft (KDL), die eine Tochtergesellschaft der Uniklinik Regensburg ist, hat sich zu Tarifverhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereit erklärt.
Noch im Mai hatte die Uniklinik und auch die KDL die Position vertreten, die Servicekräfte seien zu keinem Zeitpunkt Mitarbeiter des Uniklinikums Regensburg gewesen und hätten damit kein Anrecht auf einen eigenen Tarifvertrag. Sie würden gemäß dem geltenden Rahmentarifvertrag für das Gebäudereiniger-Handwerk entlohnt. Laut Verdi ist dies allerdings nur der Branchen-Mindestlohn von 13,50 Euro brutto die Stunde.
Am Dienstag nun einigten sich beide Parteien auf die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Erklärtes Ziel: ein eigener Haustarifvertrag für die KDL. Damit seien die Weichen zur Lösung des aktuellen Tarifkonfliktes gestellt, sagte Robert Hinke, Landesfachbereichsleiter von Verdi. Es gehe um die Angleichung der Arbeits- und Einkommensbedingungen. Die Beschäftigten des Service sind essenziell für den Klinikbetrieb. „Das muss sich auch in den Einkommen spiegeln.“ Auch KDL-Geschäftsführer Philipp Atzler nannte die Gespräche mit Verdi einen wichtigen Schritt. Man arbeite intensiv an einer maßgeschneiderten Lösung, die den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht wird und die wirtschaftlich schwierige Situation berücksichtigt.