Uni-Atlas Bayern:Heimatgefühle im Wohnzimmer

Dass die Uni Eichstätt eine katholische Hochschule ist, spielt im Alltag der Studenten keine Rolle. Sie interessieren ganz andere Dinge.

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"Heimatgefühle im Wohnzimmer"

Korbinian Gietl, 26, studiert Lehramt: "In Eichstätt sind die Möglichkeiten zum Ausgehen überschaubar. Es gibt es aber einen Ort, der für einiges entschädigt. Die ,Theke' ist für viele Studenten so etwas wie ein Wohnzimmer. Wer abends unterwegs ist, schaut auf einen Sprung vorbei. Die Theke ist eine Nonprofit-Kneipe der katholischen Hochschulgemeinde, man fühlt sich dort schnell heimisch, nicht nur weil Studenten bedienen und die Halbe Bier 1,80 Euro kostet. Egal ob man am Kickerkasten oder am Tresen steht - es entstehen fast immer interessante Gespräche. Das liegt vor allem am Publikum. Und daran, dass in der Theke kein Wlan eingerichtet ist. So hängt niemand am Handy rum."

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"Der Fußball verbindet die beiden Standorte"

Marius Adenauer, 25, studiert Betriebswirtschaft in Ingolstadt: "Trotz der Entfernung haben wir BWLer gute Kontakte nach Eichstätt. Entscheidend dafür ist der Präsicup, ein Fußballturnier, das die Studiengänge im Sommer untereinander austragen. Ich bin Kapitän der Ingolstädter, zu den Spielen fahren wir mit mehreren Bussen und Autos nach Eichstätt. Am Dienstag geht es dort im Halbfinale gegen Dynamo RelPäd, die Elf der Religionspädagogen. Schenken werden sich die Teams sicherlich nichts, nach Abpfiff feiern wir dafür gemeinsam. In den vergangenen Jahren hat der Präsicup immer mehr Studenten zu den Spielen gelockt. Das hat den Zusammenhalt der zwei Unistandorte gestärkt."

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Lidia Piechulek, 21, studiert Journalistik: "Die Uni hat ein katholisches Etikett, was für Außenstehende ohne kirchlichen Bezug möglicherweise negativ rüberkommt. Bisher hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass sich die Kirche in die Lehrpläne an der KU einmischt. Wer sich an der Eichstätter Uni kirchlich engagieren will, hat wahrscheinlich mehr Möglichkeiten als an anderen Hochschulen. Wen die Kirche jedoch nicht interessiert, muss meiner Erfahrung nach keine Benachteiligungen befürchten. In meinen zwei Jahren Journalistikstudium erinnere ich mich an eine Veranstaltung, bei der es explizit um katholische Medien ging. Der Termin war jedoch für niemanden verpflichtend."

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Veronika Schmid, 24, studiert physische Geografie: "Dass an der KU ständig die Präsidenten wechselten, wirft vielleicht nicht das beste Licht auf Eichstätt. Bei uns auf dem Campus ist diese Debatte aber praktisch nie Thema, auch wenn man sich mit Studenten unterhält, die länger in Eichstätt sind. Ich studiere jetzt seit einem Jahr an der KU und habe erst vor kurzem überhaupt davon erfahren. Das Thema wurde in der Einladung der KU zur Vorstellung der Kandidaten für die jüngste Präsidentschaftswahl erwähnt. Mich persönlich haben die Hochschulwahlen vor ein paar Tagen viel mehr interessiert. Da durften wir Studenten nämlich mit abstimmen."

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Sebastian Rüger, 27, studiert Lehramt: "Verglichen mit München ist die Wohnungssuche in Eichstätt fast schon paradiesisch - allerdings nur, wenn man früh genug damit anfängt. Meine Empfehlung für Spätentschlossene oder NC-Nachrücker: Bevor man irgendwo weit außerhalb einen fixen Mietvertrag unterschreibt, lieber erst mal was zur Zwischenmiete nehmen oder notfalls bei Kommilitonen couchsurfen. Freunde von mir haben in ihrer Anfangszeit etwa in einem Badezimmer, im Kloster oder in ihrem Auto geschlafen. Spätestens nach ein paar Wochen kennt man in Eichstätt eine Menge Leute. Dann findet sich auch schnell ein Platz in einer netten WG."

© SZ.de/Protokolle: koei/Fotos: oh
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