Unglück von Bad Aibling:Fahrdienstleiter kommt vorzeitig frei

Der für das verheerende Zugunglück von Bad Aibling verantwortliche Fahrdienstleiter ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Dem wegen fahrlässiger Tötung verurteilten Mann sei bereits im Juli etwa ein Drittel der dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe auf Bewährung erlassen worden, sagte Staatsanwalt Oliver Mößner in Rosenheim am Montag auf Anfrage. Das ist unter entsprechenden gesetzlichen Bedingungen möglich. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre. "Trotz der schrecklichen Folgen war es letztlich ein Fahrlässigkeitsdelikt", begründete Mößner die Entscheidung des Landgerichts Traunstein, die die Staatsanwaltschaft akzeptiert habe.

Bei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge am 9. Februar 2016 waren zwölf Menschen ums Leben gekommen, 89 Insassen wurden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte Signale auf der eingleisigen Strecke falsch gestellt, weil er von Handyspielen abgelenkt war. Diese hätte er während seiner Dienstzeit nicht spielen dürfen. Deswegen war er im Dezember 2016 zu dreieinhalb Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung verurteilt worden.

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