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Ungelöster Kriminalfall:Fall Peggy: Früherer Tatverdächtiger fordert Schadenersatz

Die Polizei hatte das Grundstück des Mannes in Oberfranken metertief umgegraben und soll nun 20 000 Euro zahlen. Von dem Mädchen fehlt seit 15 Jahren jede Spur.

Im Fall der seit 15 Jahren Jahren vermissten Peggy fordert ein früher verdächtigter Mann Schadenersatz von mehr als 20 000 Euro. Das teilte die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Freitag mit. Ermittler hatten 2013 auf der Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens das Grundstück des Mannes in Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) metertief durchsuchen lassen. Die Ermittler hatten dabei Knochenreste gefunden, diese stammten aber nicht von Peggy. Von der Schülerin fehlt seit 2001 jede Spur; damals war das Mädchen neun Jahre alt.

Der Mann verlangt, dass das Grundstück komplett in den Zustand wie vor den Grabungen versetzt wird, wie der Leiter der Bayreuther Staatsanwaltschaft Herbert Potzel sagt. Da sich der Verdacht gegen den Mann nicht bestätigt habe, sei der Anspruch unstrittig, betonte Potzel. Zuletzt sei es nur noch um die Höhe der zu veranschlagenden Kosten gegangen. Ein Vorschlag, wie hoch der Mann zu entschädigen sei, liege derzeit bei der Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg. Diese prüfe im Moment noch die Kostenaufstellung, sagt Potzel.

Der Freispruch des 2004 verurteilten geistig behinderten Ulvi K. hatte in den vergangenen Jahren zu mehreren spektakulären Untersuchungsaktionen geführt. Zuletzt wurde im Frühjahr 2015 in einer Talsperre in Sachsen nach Peggys Schulranzen gesucht. 2013 war die Polizei fast eine Woche lang damit beschäftigt, ein Anwesen in Lichtenberg zu durchsuchen - dabei kam es auch zu den ergebnislosen Grabungen auf dem Hof des Mannes.

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