Süddeutsche Zeitung

Unfalltod von Regener Landrat Wölfl:Staatsanwaltschaft geht von Suizid aus

Heinz Wölfl, der Landrat von Regen, hat sich offenbar selbst getötet. Davon geht die Staatsanwaltschaft aus, die die Ermittlungen zum Unfalltod des 58-Jährigen abgeschlossen hat. Zu einem möglichen Motiv gibt es erste Spekulationen.

Der Landrat von Regen, Heinz Wölfl, hat sich wohl das Leben genommen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Deggendorf mit. Der CSU-Politiker war in der vergangenen Woche mit seinem Auto von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.

Es gebe keine Hinweise auf eine Vorerkrankung, auf ein Fremdverschulden oder einen technischen Defekt am Unfallwagen, erklärte die Staatsanwaltschaft am Montag. "Die Umfeldermittlungen deuten auf einen Suizid von Heinz Wölfl hin", sagte Oberstaatsanwältin Kunigunde Schwaiberger der SZ. Damit seien die Ermittlungen abgeschlossen. Zu einem eventuellen Motiv wolle sie aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen nichts sagen.

Auch der Pfarrer bei der Trauerfeier in der Kreisstadt Regen sprach am Montag von einem Selbstmord. Wölfls Lebenswerk verdiene Respekt, daran ändere auch der Suizid nichts, sagte der Geistliche Joseph Ederer Medienberichten zufolge.

Wölfl war als Politiker überparteilich geschätzt. "Vermutlich aufgrund einer Krankheit geschahen Dinge, die er vor uns verborgen halten konnte", sagte sein Parteifreund Christian Bernreiter, selbst Deggendorfer Landrat, bei der Trauerfeier. Der Fall zeige: Kein Mensch sei vollkommen, so tüchtig er auch sei. Verschiedene Medien, darunter der Bayerische Rundfunk, berichten, der 58-Jährige habe Spielschulden gehabt.

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Quelle:
SZ vom 23.08.2011
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