Unfall bei Memmingen:Zwei Mädchen von Zug erfasst und getötet

Zwei 14 und 16 Jahre alte Mädchen sind auf der Bahnstrecke von Lindau nach Augsburg von einem Regionalzug erfasst und tödlich verletzt worden. Möglicherweise war das Unglück die Folge einer Mutprobe unter Jugendlichen.

Zwei Mädchen sind am späten Freitagnachmittag im schwäbischen Memmingen von einer Regionalbahn erfasst und tödlich verletzt worden. Die 14 und 16 Jahre alten Mädchen wurden gegen 17.20 Uhr im Bereich der Bahnunterführung der Autobahn 7 auf der Strecke von Lindau nach Augsburg von einem Regionalzug überfahren.

Der 52 Jahre alte Triebwagenführer habe die Kollision zunächst nicht bemerkt und sei bis zum nächsten Bahnhof weitergefahren. Dies sei aber nicht ungewöhnlich. "Lokführer fahren mit hoher Geschwindigkeit, sie sitzen leicht erhöht und haben ein eingeschränktes Sichtfeld", sagte Klinke. Dadurch komme es häufiger vor, dass Zusammenstöße nicht gleich bemerkt werden.

Nach ersten Untersuchungen geht die Polizei von einem tragischen Unglück aus. Einen Selbstmord oder ein Fremdverschulden schließen die Ermittler aus. Möglicherweise habe es sich um eine Mutprobe unter Jugendlichen gehandelt. Ein entsprechender Hinweis sei bei der Polizei eingegangen, dem werde nachgegangen. Bevor man genaueres sagen könne, müssten aber alle beteiligten Personen befragt werden, so die Polizei.

Spekulationen, wonach der Unfall mit einem Handy gefilmt wurde, wollte der Polizeisprecher nicht kommentieren. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen keine Augenzeugen von dem Unfall.

Die beiden Mädchen waren nach Angaben der Polizei am frühen Abend an den Bahngleisen mit einem befreundeten 15-Jährigen verabredet. Da sie nicht erschienen und er zudem Kleidungsstücke der Mädchen herumliegen sah, war er beunruhigt und informierte die Polizei.

Spaziergänger machten sich gemeinsam mit ihm auf die Suche nach den Mädchen und fanden deren Leichen an den Gleisen. Der Junge und die Spaziergänger erlitten einen Schock. Warum sich die Jugendlichen an den Bahngleisen verabredet hatten, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Der Unglücksort liegt in der Nähe eines Wohngebietes, ist aber nur über einen Feldweg erreichbar.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: