Unfall auf A 93:Mysteriöser Tod auf der Autobahn

War es Fahrerflucht oder ein Sturz von der Brücke? Wegen eines seltsamen Leichenfundes war die A 93 bei Oberaudorf stundenlang blockiert.

Ein mysteriöser Unfall auf der Inntalautobahn bei Oberaudorf hat am frühen Samstagmorgen zu stundenlangen massiven Verkehrsbehinderungen geführt. Die Autobahn war in beiden Fahrtrichtungen rund vier Stunden lang blockiert.

dpa, Autobahn

Der Getötete, den die Polizei auf der A 93 fand, war von vier Fahrzeugen überrollt worden.

(Foto: Symbolfoto: dpa)

Wegen des vorletzten Ferientags in Bayern und des Ferienbeginns in Holland herrschte dichter Hin- und Rückreiseverkehr; der Stau reichte auf deutscher Seite zeitweise über 50 Kilometer bis Holzkirchen und auf österreichischer Seite bis Wörgl zurück. Auch die Umleitungsstrecken im Inntal waren überlastet.

Ein Autofahrer hatte der Polizei kurz nach halb sieben Uhr gemeldet, dass auf der Fahrbahn in der Nähe der Autobahnausfahrt Oberaudorf ein lebloser Körper liege. Die Polizeibeamten fanden einen tödlich verletzten Mann, dessen Identität zunächst nicht geklärt werden konnte.

Ermittlungen wegen Fahrerflucht

Bei dem Getöteten wurde ein Autoschlüssel gefunden, der zu einem BMW mit Kufsteiner Kennzeichen passte, der kurze Zeit zuvor auf der Gegenfahrbahn in Richtung Inntaldreieck auf einen holländischen Lkw aufgefahren war. Der Fahrer des Lkw berichtete, der Unfallverursacher habe sich zu Fuß entfernt.

Die Polizei machte am Sonntag über den Unfallhergang nur sehr vage Angaben. Anhand der Spuren sei festgestellt worden, dass der Getötete von vier Fahrzeugen überrollt wurde, sagte ein Polizeisprecher. In Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei seien die Unfallbeteiligten ermittelt worden. Ermittlungen würden auch wegen des Verdachts der Fahrerflucht geführt. Der Polizeisprecher sagte, es hätten sich mehrere Personen "in der Nähe des Unfallortes" aufgehalten. Ob sich unter diesen auch der Fahrer des Autos befand, das den Getöteten erfasst hatte, teilte die Polizei nicht mit.

Unklar ist auch, wie der Getötete auf die Gegenfahrbahn geraten ist. Etwa 200 Meter vor dem Auffindungsort der Leiche wird die Autobahn von einer Brücke überquert. Die Feuerwehr wurde mit dem Hinweis "Brückensturz" alarmiert; auch der von der Polizei beauftragte Sachverständige äußerte am Unfallort die Vermutung, der Getötete sei von der Brücke auf die Fahrbahn gestürzt. Eine Bestätigung von der Polizei gab es dafür am Sonntag nicht.

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