Umweltpolitik:Söder nennt Umgang mit Riedberger Horn Fehler

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht das frühere Vorgehen der Staatsregierung bei den umstrittenen Skiliftplänen am Riedberger Horn im Allgäu im Nachgang kritisch. "Das mit dem Riedberger Horn war damals ein Fehler", sagte Söder am Freitagabend bei der Gala des Deutschen Alpenvereins (DAV) zu dessen 150-jährigem Bestehen. Das Thema sei unterschätzt worden. Es sei weniger um die einzelne Fläche gegangen als um den Grundanspruch, der bei den Menschen das Gefühl hinterlassen habe, man wolle die Alpen nun anders bewerten als früher. "Das ist nicht der Fall. Das ist eine der ganz wichtigen Heimatregionen für uns."

Im Frühjahr hatte die Staatsregierung die gegen Proteste durchgedrückten Änderungen am sogenannten Alpenplan zurückgenommen. Mit der Änderung wollte die CSU, noch unter Ministerpräsident Horst Seehofer, einen neuen Skilift am Riedberger Horn ermöglichen. Söder hatte als neuer Regierungschef das umstrittene Projekt im Landtagswahlkampf einkassiert und mit den Kommunen den Verzicht auf den Lift verkündet. Auch der DAV hatte gegen die Liftpläne gekämpft.

Der DAV sei ein wichtiger Partner beim Klimaschutz, aber auch bei der Frage, wie man angesichts des zunehmenden Zustroms Erholungssuchender den Lebensraum der Alpen definiere, sagte Söder. "Wir wollen kein Betretungsverbot in den Alpen haben, aber wir wollen auch kein Disneyland." Angesichts steigender Einsatzzahlen der Bergwacht sei mehr Aufklärung nötig. Die Alpen seien die klimasensibelste Region in Bayern. "Dort wird der Klimawandel schneller voranschreiten."

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