Umfrage:CSU muss um Mehrheit bangen

Für die CSU sieht es nicht gut aus: Einer aktuellen Umfrage zufolge käme die Partei derzeit auf 43 Prozent der Wählerstimmen. Damit würde ihr die Oppositionsbank drohen.

Die CSU muss laut einer neuen Umfrage in Bayern verstärkt mit dem Verlust ihres Koalitionspartners FDP rechnen. Den Angaben vom Wochenende zufolge sind die Liberalen im Freistaat auf zwei Prozent abgestürzt. Die CSU kommt derzeit auf 43 Prozent. Damit droht ihr die Oppositionsbank, falls die Freien Wähler nach der Landtagswahl im Herbst 2013 zusammen mit der SPD und den Grünen ein Regierungsbündnis bilden.

Zentrale CSU Muenchen

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlen wären, müsste die CSU um ihre Macht fürchten. Sie käme derzeit auf 43 Prozent der Stimmen.

(Foto: SEYBOLDTPRESS)

Der Umfrage des Instituts TNS Emnid für das Nachrichtenmagazin Focus zufolge steigert sich die SPD mit ihrem voraussichtlichen Spitzenkandidaten Christian Ude auf 20 Prozent. Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten lägen der Münchner Oberbürgermeister und Amtsinhaber Horst Seehofer (CSU) sogar mit jeweils 39 Prozent gleichauf. Die Grünen kommen in Bayern derzeit auf 17 Prozent. Auf dem vierten Platz befinden sich die Freien Wähler mit neun Prozent. Damit liegt die gegenwärtige Opposition rechnerisch zusammen bei 46 Prozent. Allerdings wollen die Freien Wähler vor der Wahl keine Koalitionsaussage abgeben.

Bei der Landtagswahl 2008 hatte die CSU ein Ergebnis von 43,4 Prozent erzielt, die FDP kam auf 8 Prozent. Die SPD belegte mit 18,6 Prozent den zweiten Platz. Es folgten die Freien Wähler mit 10,2 und die Grünen mit 9,4 Prozent.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler will im Falle seiner Wahl zum stellvertretenden Parteivorsitzenden für eine Rückeroberung der absoluten Mehrheit in Bayern kämpfen. Gauweiler bezeichnete dieses Ziel in einem Gespräch mit dem Donaukurier als realistisch. Allerdings befinde sich die CSU gegenwärtig "in einer Art Erfolgsdepression". Die Partei müsse sich nun "darauf besinnen, was sie seit 1946 für Bayern alles erreicht hat". Gauweiler fügte hinzu: "Ich will nicht zusehen, wie andere einen Reinfall der CSU feiern."

Mit seiner Kandidatur wolle er die thematische und personelle Bandbreite der Partei erweitern. Er sicherte zugleich dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer Loyalität zu: "Ich bleibe ich selber und werde ihn unterstützen." Gauweiler bestätigte indirekt, dass er mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer um einen der Vizeposten kämpfen wird: "Ich werde nicht gegen die beiden weiblichen Kandidaten antreten und achte das Regionalprinzip. Da bleiben nicht mehr viele übrig."

Zwei der vier Posten sollen bei dem CSU-Parteitag Anfang Oktober in Nürnberg erneut mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm aus Unterfranken und Bayerns Justizministerin Beate Merk aus Schwaben besetzt werden. Ferner tritt Verteidigungs-Staatssekretär Christian Schmidt aus Mittelfranken an. Ramsauer kommt dagegen wie Seehofer und der Münchner Gauweiler aus Oberbayern. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) sagte in einem Focus-Interview, die geplante Kandidatur von Ude stehe "auf sehr tönernen Füßen". Der FDP-Politiker fügte hinzu: "Schließlich haben seine möglichen Koalitionspartner bei entscheidenden Themen wie dem Flughafenausbau ja ganz andere Ansichten als er." Zeil sagte, er sehe daher keinen Grund, bei der nächsten Landtagswahl mit einer anderen Partei als der CSU zu koalieren.

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