Ansbach - Sie soll Supermärkte in Bayern und Baden-Württemberg überfallen und dabei stets mehrere Tausend Euro erbeutet haben, und in Mittelfranken schoss sie auch noch auf einen Passanten: Jetzt hat die Polizei als Täterin eine 46-jährige Frau festgenommen. Nach Angaben der Ermittler vom Freitag hat die Beschuldigte die Taten zugegeben und sitzt wegen schweren Raubes und versuchten Mordes in Untersuchungshaft. In ihrer Wohnung im Raum Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) fanden die Beamten im Juli ein Arsenal mit 22 Waffen und 1000 Schuss Munition. Darunter war auch die in Franken verwendete Waffe. Die Taten ereigneten sich bereits in den Jahren 2011 und 2012. Doch lange fehlte der Polizei die heiße Spur. Sogar per ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY . . . ungelöst" wurde nach dem Räuber gesucht. Erst Ende Mai dieses Jahres meldete sich ein Zeuge bei der Ansbacher Polizei und gab an, möglicherweise den Täter erkannt zu haben: Es handele sich um eine 46-Jährige aus seinem "weiteren Umfeld". Eine frühere Freundin der Beschuldigten hatte ihrem Bekannten von den Raubüberfällen erzählt. Konkret werden der Frau drei Raubüberfälle im Dezember 2011 und Februar 2012 in Rauenberg, Abstatt und Murr in Baden-Württemberg vorgeworfen sowie ein Überfall im März 2012 auf einen Supermarkt in Burgoberbach (Kreis Ansbach). In Mittelfranken schoss sie auf dem Parkplatz des Supermarktes sechsmal auf einen Passanten, der sie fotografieren wollte. Der Mann wurde jedoch nicht verletzt. Als Motiv nannte die Frau Geldnot, da sie in Casinos viel verspielt habe. Bei dem Raubüberfall in Franken trug die 46-Jährige in jeder Hand eine Waffe. Mit dem Prozessauftakt in Ansbach rechnet die Staatsanwaltschaft Anfang 2017. Der Frau drohen bis zu 15 Jahren Haft.
Überfälle aufgeklärt:Polizei fasst lange gesuchte Räuberin
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