Tumulte:Tumult im Garmischer Gemeinderat

Einige Bürger wollen sich nicht damit abfinden, dass ein neuer Mobilfunkmast aufgestellt wurde. Die Polizei muss den Sitzungssaal räumen.

Von Matthias Köpf, Garmisch-Partenkirchen

Im Rathaus von Garmisch-Partenkirchen ist es während der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend wegen eines neuen Mobilfunkmastes im Ort zu tumultartigen Szenen gekommen. Am Ende ließ Bürgermeisterin Sigrid Meierhofer (SPD) den Besucherbalkon von der Polizei räumen. Der Rettungsdienst musste eine erregte Zuhörerin versorgen.

Entzündet hatte sich der Streit, weil mehrere Mobilfunkkritiker es nicht hinnehmen wollen, dass auf einem Haus im Ort schon vor einigen Monaten ein Mobilfunksender aufgestellt worden ist. Meierhofer wollte das Thema allerdings nicht noch einmal erörtern, weil es dazu auch nichts Neues mehr zu sagen gebe. Dem Wortführer der auf der Tribüne versammelten Kritiker wollte sie kein Rederecht zugestehen und auch keine Fragen beantworten.

Trotz wiederholter Ermahnungen ließen sich mehrere Zwischenrufer aber nicht das Wort verbieten, bis Meierhofer die Sitzung unterbrach und die Polizei rufen ließ. Vertretern verschiedener Fraktionen war es nicht gelungen, die Gemüter auf der Zuschauertribüne zu beruhigen. Zwei Polizisten räumten schließlich den Sitzungssaal.

Der ebenfalls alarmierte Rettungsdienst nahm sich der Zuhörerin an, die nach Rathaus-Angaben vor Erregung ins Hyperventilieren geraten war. Bis zum Eintreffen des Rettungswagens habe sich auch ein Arzt aus den Reihen des Gemeinderats um sie gekümmert. Anträge, den Masten wieder abzubauen, lehnte die Ratsmehrheit danach ab. Nun könnte es deshalb in Garmisch-Partenkirchen zu einem Bürgerbegehren kommen.

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