Tödliche Schüsse auf Security-Chef:Rocker soll 13 Jahre ins Gefängnis

Mit einem massiven Polizeiaufgebot begann 2013 der Mordprozess gegen drei Mitglieder der Bande "Rock Machine" vor dem Landgericht Memmingen (Archivbild). (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Ein 31-Jähriger wird 2012 in Neu-Ulm auf offener Straße niedergeschossen und stirbt. Drei Mitglieder einer Rockergruppe sind deswegen angeklagt. Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft 13 Jahre Haft für ein Mitglied der Gruppe.

Für tödliche Schüsse auf offener Straße soll ein 23 Jahre alter Mann 13 Jahre ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft forderte am Montag vor dem Landgericht Memmingen für den Hauptangeklagten einen Schuldspruch wegen Totschlags und versuchten Totschlags.

Bereits seit Oktober 2013 müssen sich drei Mitglieder einer Rockergruppierung vor Gericht verantworten. Sie sollen für den Tod eines Chefs einer Security-Firma verantwortlich sein. Der 31-Jährige aus dem Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg war im Dezember 2012 in einem Gewerbegebiet in Neu-Ulm niedergeschossen worden. Die drei Rocker sollen sich laut Anklage mit drei Männern zu einer Aussprache getroffen haben. Nach einem Wortgefecht sollen mehrere Schüsse auf den 31-Jährigen und seinen zehn Jahre älteren Begleiter abgefeuert worden sein.

Tat soll abgesprochen gewesen sein

Der Ältere überlebte mit einem Lungendurchschuss. Der 31-Jährige erlag jedoch seinen schweren Verletzungen. Nur der 23-Jährige hat angeblich auf den Mann geschossen. Die Tat soll jedoch zuvor mit dem Mitangeklagten Brüderpaar abgesprochen gewesen sein.

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Von Florian Fuchs

Ursprünglich waren die 22 bis 28 Jahre alten Männer wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt. Das Mordmerkmal der Heimtücke konnte nach Ansicht der Staatsanwaltschaft aber nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden.

Für den 28 Jahre alten Mitangeklagten forderte die Staatsanwaltschaft wegen versuchter Strafvereitelung ein Jahr und acht Monate auf Bewährung. Für den jüngeren Bruder beantragte sie Freispruch. Der Prozess wird am 5. Mai mit den Schlussvorträgen der Verteidiger fortgeführt. Möglicherweise wird direkt im Anschluss an die Plädoyers das Urteil gesprochen.

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