Süddeutsche Zeitung

Tobias Ehrlicher aus Bad Rodach:Bayerns jüngster Bürgermeister

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Als 25-Jähriger wurde Stefan Rottmann im März zum jüngsten Bürgermeister Bayerns gewählt. Ein halbes Jahr später ist er diesen Titel nun los. Abermals kommt der neue Rekordhalter aus Franken - und abermals ist er Sozialdemokrat.

Olaf Przybilla

Erst am Wochenende hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) den Schonunger Bürgermeister Stefan Rottmann besucht und sich ins Goldene Buch der Gemeinde in Unterfranken eingetragen. Ude lobte das Engagement, das der Sozialdemokrat Rottmann an den Tag lege, wenn es darum gehe, politisch Prominenz ins überschaubar große Schonungen zu lotsen.

Tatsächlich geben sich prominente Sozialdemokraten dort die Klinke in die Hand, seit Rottmann im März als 25-Jähriger zum jüngsten Bürgermeister in Bayern gewählt wurde. Ein halbes Jahr später ist Rottmann diesen Titel nun los, aber abermals kommt der neue Rekordhalter aus Franken - und abermals ist er Sozialdemokrat: Zum neuen Bürgermeister im oberfränkischen Städtchen Bad Rodach im Kreis Coburg wurde am Sonntag der 25 Jahre alte Tobias Ehrlicher (SPD) gewählt.

Mit 68,86 Prozent der Stimmen gelang es ihm, sich im ersten Wahlgang gegen zwei parteifreie Mitbewerber durchzusetzen. Ehrlicher ist zehn Tage jünger als sein künftiger Kollege Rottmann.

Ob er auch prominenter wird als dieser, wird man abwarten müssen. Denn Rottmann wurde nicht nur als jüngster Bürgermeister bekannt, sondern auch als Wahlgewinner mit denkbar knappen Ergebnis.

Nach dem Auszählen hatten sowohl der SPD-Mann als auch der CSU-Mann jeweils 50 Prozent. Am Ende entschieden drei Stimmen für Rottmann - der seine Bekanntheit auch der Tatsache verdankt, dass er als 16-Jähriger eine Petition in den Landtag eingebracht hatte, die dann die Altlasten-Sanierung maßgeblich in Gang brachte.

Ähnlich spektakuläre Geschichten ranken sich um den diplomierten Bankbetriebswirt Ehrlicher nun nicht. Freilich hatte der 25-Jährige bei zwei Mitbewerbern fest mit einer Stichwahl gerechnet. Das Resultat haue ihn regelrecht "vom Hocker", sagte der Stadtrat Ehrlicher. Auch der noch amtierende Bürgermeister, Gerold Strobel, sprach angesichts der Deutlichkeit des Ergebnisses von einer "Sensation".

Der FW-Mann war nach 18-jähriger Amtszeit nicht mehr angetreten. Die 6000-Einwohner-Stadt Bad Rodach, kurz vor der Grenze zu Thüringen gelegen, ist als Heilbad mit der wärmsten Thermalquelle in Nordbayern anerkannt. Von November an wird der SPD-Mann dort acht Jahre lang Bürgermeister sein.

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Quelle:
SZ vom 01.01.2013
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