Süddeutsche Zeitung

Staus auf der Autobahn:Blockabfertigung geht auch im kommenden Jahr weiter

Trotz aller Proteste und Klagedrohungen aus Bayern kündigt Tirol an, Lastwagen auch 2023 auf der Inntalautobahn auszubremsen.

Von Matthias Köpf

Ungeachtet aller Proteste und Klagedrohungen aus Bayern hat die Tiroler Landesregierung bereits jetzt zahlreiche weitere Tage mit Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn festgelegt. Laut dem neuen "Dosierkalender", den die Tiroler am Dienstag veröffentlicht haben, wollen sie allein im ersten Halbjahr 2023 an mindestens 24 Tagen die Lastwagen auf der Autobahn nur verzögert ins Land und weiter Richtung Brenner fahren lassen. Dies hat meistens lange Staus auf dem bayerischen Abschnitt der Autobahn zwischen Kiefersfelden und der A 8 zur Folge.

Um an solchen Tagen den üblichen Ausweichverkehr und eine Blockade der umliegenden Orte zu verhindern, haben mehrere oberbayerische Landkreise entlang der A 8 vor einigen Wochen Durchfahrtsverbote für Transit-Lkw nach Tirol erlassen. Die Autobahngesellschaft des Bundes hatte trotz Drängens der Staatsregierung keine generellen Abfahrtverbote für Transit-Lkw einführen wollen. Der Freistaat argumentiert, dass die von der Blockabfertigung ausgelösten Staus den Verkehr in den Orten lahmlegten und die Sicherheit gefährdeten, weil auch Rettungsdienste kaum mehr durchdrängen. Genau das will nach eigenen Angaben auch die Tiroler Landesregierung auf ihren Straßen verhindern, wenn nach diversen Nacht- und Feiertagsfahrverboten zu viele Lkw auf einmal ins Land kämen. Die Blockabfertigung habe sich seit viereinhalb Jahren bewährt, hieß es am Dienstag aus Innsbruck. Die Zahl der Transit-Lkw sei bereits wieder über das Vor-Corona-Niveau gestiegen. Für heuer haben die Tiroler 38 Blockabfertigungen in ihren Dosierkalender geschrieben, 13 davon stehen noch aus.

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