Tierschutz:Wieder da

Wolf und Luchs werden in Bayern zunehmend heimisch

Es sind einige kryptische Kürzel in der neuen Roten Liste der Säugetiere Bayerns. Für Naturschützer sind sie sehr bedeutsam. Sie markieren, dass der Wolf seit 2017 wieder heimisch ist in Bayern. Mehr als 150 Jahre lang waren die Raubtiere ausgerottet. Allenfalls einzelne Jungtiere streiften durch die Lande. Vergangenen Winter fanden im Nationalpark Bayerischer Wald eine Fähe und ein Rüde zueinanderM; im Frühsommer kam der Nachwuchs. Die Jungwölfe sind wohlauf. Derzeit halten sie sich auf der anderen Seite des Bayerischen Waldes auf, im tschechischen Nationalpark Šumava.

Nicht alle freuen sich über die Rückkehr der Wölfe. Vor allem Bauern und Politiker wie Agrarminister Helmut Brunner (CSU) kämpfen dagegen an. Aus ihrer Sicht sind die Wölfe eine Gefahr für Weidetiere. Deshalb fordern sie Erleichterungen für ihren Abschuss. Auch wenn sie genau wissen, dass Wölfe ebenso wie Luchse streng geschützt sind. Wohl deshalb greifen militante Raubtier-Gegner zur "Selbsthilfe", sie schießen sie ab, vergiften sie oder stellen Fallen auf - auch wenn das Straftaten sind. Anfang September wurde in einem oberbayerischen See der Kadaver eines Luchsmännchens entdeckt, das seit einiger Zeit in den Bergen bei Berchtesgaden unterwegs war. Ein Wilderer hatte das Tier getötet. Auch im Bayerwald werden immer wieder Luchse gewildert. Deshalb sagen Experten, das Wolfsrudel dort werde es ebenfalls schwer haben.

Gleichwohl wird die Rückkehr der Wölfe nicht aufzuhalten sein. 2018 wird die Fähe im Bayerischen Wald zum zweiten Mal Welpen werfen. Und dann ist da das Wolfspaar in der Oberpfalz. Es hätte schon 2017 Nachwuchs bekommen können. Irgendwas hat nicht geklappt, was bei jungen Wolfspaaren schon mal passiert. Wenn es nun 2018 funktioniert, leben bereits zwei Wolfsrudel in Bayern.

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