WassertrüdingenTierquälerei-Verdacht im größten Legehennen-Schlachthof Bayerns

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Mitarbeiter der Buckl Geflügel GmbH sollen die lebenden Tiere gewürgt, in Boxen geklemmt oder ihnen Hälse und Körper verdreht habe. So sollen es die verdeckt aufgenommen Bilder der Tierrechtsorganisation Aninova zeigen.
Mitarbeiter der Buckl Geflügel GmbH sollen die lebenden Tiere gewürgt, in Boxen geklemmt oder ihnen Hälse und Körper verdreht habe. So sollen es die verdeckt aufgenommen Bilder der Tierrechtsorganisation Aninova zeigen. (Foto: Aninova e.V.)

Im Betrieb der Firma Buckl sollen Mitarbeiter lebende Hühner ohne Notwendigkeit schwer gequält haben. Das zeigen Filme einer Tierrechtsorganisation. Die staatliche Kontrollbehörde greift durch. Der Anwalt der Firma nennt die Vorwürfe „überraschend“.

Von Uwe Ritzer und Christian Sebald, Wassertrüdingen

„Iss mal wieder Hühnersuppe!“ steht in großen Buchstaben auf dem Lkw-Aufhänger, der im Betriebshof des mutmaßlich größten süddeutschen Legehennen-Schlachthofs steht. Doch angesichts von heimlich gedrehten Filmaufnahmen, die Tierschützern zufolge aus dem Innern des Betriebs stammen, vergeht einem zwangsläufig jeder Appetit. Es sind brutale Bilder. Sie zeigen, wie immer wieder Arbeiter lebenden Hühnern die Hälse und Körper verdrehen, sie würgen und in Transportboxen klemmen. Die Männer traktieren die Tiere mit Fäusten oder Stangen, treten sie mit Füßen, oder reißen ihnen ohne erkennbare Notwendigkeit Eier aus dem Unterleib. Verletzte und kranke Hennen werden nicht von ihrem Leid erlöst, sondern achtlos in einen Karren neben dem Transportband geworfen. Was da zu sehen sei, sagt ein unabhängiger Veterinärexperte, sei nichts anderes als rohe Gewalt und bewusste Tierquälerei.

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:„Rohe Gewalt gegenüber hilflosen Tieren“

Ein Tierschutzaktivist filmt mit versteckter Kamera, wie Arbeiter Kälbern und Kühen gegen den Kopf treten und sie schlagen, bis der Stock bricht – ausgerechnet auf dem Hof, der bereits 2019 im Fokus des Allgäuer Tierschutzskandals stand. Experten sprechen von „krassen Bildern“.

SZ PlusVon Florian Fuchs und Christian Sebald

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